Deutsche Redaktion

Morawiecki und Merkel im KZ Auschwitz-Birkenau

05.12.2019 10:00
Der polnische Regierungschef Mateusz Morawiecki wird am morgigen Freitag die Bundeskanzlerin Angela Merkel zu einem historischen Besuch in dem NS-deutschen Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau begleiten.
Eingangstor zum ehemaligen NS-deutschen Vernichtungslager Auschwitz II Birkenau
Eingangstor zum ehemaligen NS-deutschen Vernichtungslager Auschwitz II Birkenau fot. © Arkadiusz Łuba

Der polnische Regierungschef Mateusz Morawiecki wird am morgigen Freitag die Bundeskanzlerin Angela Merkel zu einem historischen Besuch in dem NS-deutschen Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau begleiten, informierte am Mittwoch die Pressestelle des polnischen Außenministeriums. Es ist der erste Besuch der deutschen Regierungschefin in der Gedenkstätte. Der Besuch findet anlässlich des 10. Jahrestags der Stiftung Auschwitz-Birkenau statt, die 2009 zur Pflege der Gedenkstätte in dem heutigen Oświęcim ins Leben gerufen wurde.

Das deutsche Konzentrationslager Auschwitz wurde 1940 zur Inhaftierung polnischer politischer Häftlinge gebaut. Mit der Zeit wurde es zusammen mit dem angeschlossenen Lagerkomplex Auschwitz II – Birkenau zu einem der größten Vernichtungsorte europäischer Juden und zum Symbol des Holocaust. Die Deutschen haben dort ca. 1 Million Juden ermordet. Unter den am zahlreichsten vertretenen Opfergruppen befinden sich auch Polen, Sinti und Roma sowie sowjetische Kriegsgefangene.

Auf Antrag Polens beschloss das Welterbekomitee der UNESCO in seiner 31. Sitzung am 27. Juni 2007 die Änderung der offiziellen internationalen Bezeichnung der Lagerüberreste in „Auschwitz-Birkenau – deutsches nationalsozialistisches Konzentrations- und Vernichtungslager (1940-1945)“. Polens Antrag war eine Reaktion auf Verdrehungen in einigen ausländischen Medien, welche die ehemaligen deutschen nationalsozialistischen KZs direkt als „polnische Vernichtungslager“ bezeichneten oder dies nahelegten. Der Entscheidung der UNESCO gingen intensive Konsultationen und eine aktive diplomatische Kampagne seitens der Republik Polen voraus.

Polen legt einen sehr großen Wert auf umfassendes Gedenken in Gedenkstätten und Museen auf dem Territorium ehemaliger deutscher nationalsozialistischer Konzentrations- und Vernichtungslager. Jedes Jahr werden für dieses Ziel seitens Polens in verschiedenen Formen 70 Mio. PLN verwendet. Mithilfe von Einrichtungen wie der Stiftung Auschwitz- Birkenau wacht Polen über die Erinnerung an Millionen jüdischer Menschen, die während des Zweiten Weltkriegs ermordet wurden.

MSZ / A. Łuba