Polen ist bereit Überreste des ehemaligen KZ-Außenlagers Gusen zu kaufen. Dies kündigte Polens Premierministers Mateusz Morawiecki an. Konkret geht es um das frühere Außenlager Gusen des ehemaligen Konzentrationslagers Mauthausen. Es sollte damit in einen würdigen Ort des Gedenkens verwandelt werden, sagte Polens Premier. Die polnische Regierung vertritt die Meinung, dass an die brutale Ausrottung der polnischen Intelligenz nicht ausreichend erinnert. Die Initiative resultiere aus mangelnder Fortschritte und Verschiebung einer klaren Stellungnahme der österreichischen Seite. In dem Außenlager sind von den Nazis besonders viele polnische Intellektuelle und Offiziere im Rahmen der so genannten Intelligenzaktion ums Leben gekommen.
Polen geht davon aus, dass jene Länder auf dessen Territorium sich Gedenkstätten befinden, sich um deren Erhalt und Pflege einsetzten sollte. Polen erfülle diese Aufgabe und fordere das Gleiche von anderen Staaten, heißt es in einer Erklärung der polnischen Regierung.
Barbara Glück vom Mauthausen-Memorial gibt zwar zu, dass die Gedenkstätte künftig aufgewertet werden müsste, geht aber davon aus, dass die österreichische Regierung die Grundstücke kaufen sollte. Ein Großteil der Grundstücke des einstigen Konzentrationslagers Gusen ist momentan im Privatbesitz. Nachdem ein Teil der Privateigentümer eine Verkaufsbereitschaft signalisiert hatte, habe das österreichsiche Innenministerium 2018 eine Machbarkeitsstudie als Entscheidungsgrundlage „zum weiteren Umgang mit dem Gedenken in Gusen“ in Auftrag gegeben. Derzeit prüfe man die Optionen. Konkretes ist bislang aber nicht bekannt.
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