Deutsche Redaktion

Jaruzelski verhängt Kriegsrecht über Polen

13.12.2019 09:57
In ganz Polen wird heute an den tragischen Jahrestag des Kriegsrechts gedacht.
Spezialeinheiten der ZOMO auf den Straen Poznańs
Spezialeinheiten der ZOMO auf den Straßen PoznańsInstytut Pamięci Narodowej

Gedenkfeierlichkeiten, spezielle Geschichtsstunden, Auszeichnungen für ehemalige Untergrund-Aktivisten, Märsche und Kundgebungen - in ganz Polen wird heute an den tragischen Jahrestag des Kriegsrechts gedacht.

Das Kriegsrecht war in der Nacht zum 13. Dezember 1981 von General Wojciech Jaruzelski ausgerufen worden, um die Proteste der freien Gewerkschaft Solidarność zu beruhigen. Insgesamt kamen an diesem Tag 70.000 Soldaten und 30.000 Beamte der ZOMO (militarisierte Einheiten der kommunistischen Miliz) zum Einsatz, um im ganzen Land Kontrollpunkte einzurichten. Es kam zur massenhaften Verfolgung von Gewerkschaftlern und Oppositionellen, die ihrerseits zu regelmäßigen Protestaktionen aufgerufen haben. Insgesamt wurden während des Kriegsrechts rund 10.000 Personen interniert.

Jaruzelski rechtfertigte seine Maßnahmen später damit, dass er einer drohenden sowjetischen Intervention zuvorkommen wollte. Nach der Wende konnten Historiker für diese Annahme keine Spuren in den russischen Akten finden.


IAR/jc