Deutsche Redaktion

Europäische Kommission unterstützt Polen in der Debatte über historische Manipulationen

15.01.2020 12:15
"Die Europäische Kommission wird Angriffe auf Polen nicht tolerieren und ist voll solidarisch mit den Polen", erklärte am Mittwoch die stellvertretende Leiterin der Europäischen Kommission, Viera Jourova.
Vera Jourova
Vera JourovaShutterstock/Alexandros Michailidis

- Die Europäische Kommission wird Angriffe auf Polen nicht tolerieren und ist voll solidarisch mit den Polen - erklärte am Mittwoch während einer Debatte im Europäischen Parlament zum Thema historischer Manipulationen durch Russland, die stellvertretende Leiterin der Europäischen Kommission, Viera Jourova.

Am heutigen Mittwoch werden Europaabgeordnete über die falsche Darstellung der europäischen Geschichte und der Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg diskutieren. Grund ist die neue Geschichtsauffassung des russischen Präsidenten Wladimir Putin.

"Die Europäische Kommission weist alle falschen Behauptungen zurück, die versuchen, die Geschichte des Zweiten Weltkriegs zu verfälschen oder Opfer wie Polen als Täter darzustellen", so Jourova in ihrer Rede, die sie mit der polnischen Presseagentur PAP geteilt hat.

Die Vizepräsidentin der Europäischen Kommission erinnerte auch daran, dass "diese Erinnerungen die Grundlage des europäischen Projekts und unsere Verantwortung für die Zukunft sind.

"Diese historischen Fakten sind nicht Gegenstand von Diskussionen", betont die Tschechin.

Sie erinnert auch, dass es der Ribbentrop-Molotow-Pakt war, der den Weg für den Beginn des Zweiten Weltkriegs ebnete.

"Das deutsch-sowjetische Bündnis ermöglichte am 1. September 1939 den Angriff auf Polen durch Nazi-Deutschland und am 17. September die sowjetische Armee. Diese Ereignisse leiteten den Zweiten Weltkrieg ein - das sind die Tatsachen", heißt es in der Rede der Vizeleiterin der Europäischen Kommission.

Sie weist auch darauf hin, dass die Verfälschung historischer Tatsachen eine Bedrohung für demokratische Gesellschaften darstellt und bekämpft werden sollte. 

Im Dezember kritisierte Präsident Putin den Entschluss des Europäischen Parlaments vom September zur Auslösung des Zweiten Weltkriegs und stellte fest, dass er nicht auf den Molotow-Ribbentrop-Pakt, sondern auf den Münchner Pakt von 1938 zurückzuführen sei. Putin  argumentierte zudem, dass die Rote Armee in Brest im September 1939 nicht mit den Polen kämpfte und in diesem Zusammenhang "die Sowjetunion von Polen in Wirklichkeit nichts weggenommen hat".


PAP/ps