Deutsche Redaktion

Regierung verkauft Anleihen mit negativen Zinssatz

21.01.2020 12:23
Polen tritt der Gruppe von Ländern bei, die für ihre Anleihen weniger als null Zinsen zahlen.
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Zdjęcie ilustracyjneShutterstock.com/Marcin Smolinski

Das Finanzministerium hat Anleihen in Höhe von 200 Mio. EUR verkauft, heißt es in einer Pressemitteilung der staatlichen Behörde. Wie das Wirtschaftsportal Business Insider informiert, wollte die Regierung Papiere ohne Zinsen verkaufen - also Geld leihen und nichts bezahlen. Es stellte sich heraus, dass Warschau nicht nur nichts bezahlen wird, sondern sogar noch Geld für die Transaktion bekommt.

Die Nachfrage war so groß, dass der Zinssatz einen negativen Wert hatte, was bedeutet, dass Polen weniger zahlen wird als es anleiht. Die Emission für Polen wurde von der deutschen Commerzbank im Private-Placement-Format organisiert, d.h. direkt an bestimmte Investoren gerichtet. Die polnische Wirtschaft ist so stark mit dem Euroraum verbunden, dass sich die Stärke des Zloty kaum von der Einheitswährung unterscheidet. Das Verlustrisiko für den Zloty wird eindeutig als gering eingeschätzt.

Die Finanzen des Staates sollen in diesem Jahr ausgeglichen sein, was den Anlegern zusätzlich sicherstellt, dass sie nächstes Jahr ihr Geld zurückbekommen. Die Schweiz, die meisten Länder der Eurozone mit Deutschland an der Spitze und Japan gehören zu den Ländern, die für ihre Anleihen weniger als null Zinsen zahlen. Der polnischen Regierung wurden dieselben Bedingungen zugesagt, womit Polen in diese privilegierte Gruppe befördert wurde.


Business Insider/ps