Deutsche Redaktion

Russischer Oligarch organisiert die Zeremonie zur Auschwitz-Befreiung in Israel

23.01.2020 10:00
Politiker der Regierungspartei PiS befürchten, dass die Feierlichkeiten ausgenutzt werden könnten, um Polen anzugreifen.
Wjatscheslaw Mosche Kantor
Wjatscheslaw Mosche Kantor wikimedia commons

Der 1953 in Moskau geborene Wiatscheslaw Mosche Kantor hat zwei Pässe, einen russischen und einen israelischen. Er absolvierte das Moskauer Luftfahrtinstitut. In weniger als zwei Jahrzehnten übernahm er 84 Prozent der Aktien des russischen Acron-Konzerns.

- Heute ist es der drittgrößte Produzent in der russischen chemischen Industrie - erklärte der polnischen Tageszeitung Dziennik/Gazeta Prawna im Jahr 2014 Kirill Tatschennikow von der russischen UBS-Niederlassung. Zu dem Zeitpunkt versuchte Kantor die polnische Azoty-Gruppe zu übernehmen. Im Jahr 2018 platzierte Forbes Kantor als 29. unter den reichsten Russen.

Kantor ist auch Leiter des Europäischen Jüdischen Kongresses, Mitglied des World Jewish Congress und Leiter der Stiftung des World Holocaust Forum.

- Falls sich herausstellt, dass dies ein abgekartetes Spiel ist, das von einem russischen Oligarchen, der mit Putin nahe steht, inszeniert wird, d.h. von Mosche Kantor, dann sollte der polnische Präsident absolut nicht daran teilnehmen. Dann sollte Präsident Andrzej Duda meiner Meinung nach vier Tage später während der Zeremonie im ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz, die für das Ansehen sicherlich viel wichtiger sein wird, zu eventuellen Lügen Putins Stellung nehmen - sagte in einem Gespräch mit dem polnischen Rundfunk der PiS-Abgeordnete Adam Bielan.


Tysol.pl/ps