Deutsche Redaktion

Selenskyj: Europa hat kein Recht zu schweigen, wie die wahre Geschichte von 1939 aussieht

28.01.2020 13:26
In Oświęcim fand anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung des deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau ein Treffen der Präsidenten Polens und der Ukraine statt.
Wolodymyr Selenskyj (l.) und Andrzej Duda
Wolodymyr Selenskyj (l.) und Andrzej DudaPAP/Andrzej Grygiel

Polen und die Ukraine wollen 100. Jahrestag des Kampfes gegen die russischen Bolschewiki gemeinsam feiern

In Oświęcim fand anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung des deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau ein Treffen der Präsidenten Polens und der Ukraine statt. In den Gesprächen der Delegationen wurden unter anderem die aktuelle Zusammenarbeit, zukünftige Beziehungen sowie die gemeinsame Geschichte besprochen.

"Dies ist das hundertjährige Jubiläum der Schlacht bei Warschau aber es ist auch das hundertjährige Jubiläum dieses großen Krieges, in dem auf der einen Seite polnische Soldaten gegen die Bolschewiki kämpften (...) aber auf der anderen Seite gab es Petlura und seine Soldaten, ukrainische Soldaten, die ebenfalls tapfer standen, kämpften, ihr Leben in diesem Krieg hingaben und für dasselbe kämpften, wie unsere Soldaten. Ich habe dem Präsidenten vorgeschlagen, diese Erinnerung zu feiern", erklärte Staatspräsident Andrzej Duda.

Während des Treffens mit Journalisten appellierte der Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj an die Welt, eine angemessene Haltung gegenüber den jüngsten Versuchen zur Fälschung der Geschichte des Zweiten Weltkriegs einzunehmen. 

"Die polnische Nation hat als erste die Folgen der kriminellen Verschwörung totalitärer Regime erlebt", stellte Selenskyj fest. Er fügte hinzu, dass "Europa und die Welt heute kein Recht haben zu schweigen, wie die wahre Geschichte von 1939 aussieht."

Die beiden Staatspräsidenten haben auch über die Beziehungen zu Russland und die Situation in der Ukraine, in den Gebieten von Donetsk, Lugansk und der besetzten Krim, gesprochen.

"Ich habe dem Präsidenten gesagt, dass die Sache für uns Polen klar ist. Wir fordern die Wiederherstellung des Vorrangs des Völkerrechts in diesem Bereich, die Beendigung der Verletzung der Normen dieses Gesetzes und die Rückkehr zur vollen territorialen Integrität der Ukraine", sagte Andrzej Duda.


pap/ps