Laut der russischen Tageszeitung "Wedomosti" gab es "ziemlich ernsthafte Gründe zur Besorgnis", dass Dänemark der Arbeit des russischen Lastkahns "Fortuna", der nicht mit einem DP-System ausgestattet ist, nicht zustimmen wollte. Kopenhagen "entschied sich jedoch, das Schicksal des Nord Stream 2-Projekts nicht länger zu komplizieren", schrieb das Blatt und betonte, dass die Zustimmung der dänischen Regulierungsbehörde "als großer Erfolg Russlands angesehen werden kann".
"Wedomosti" stellte fest, dass Dänemark aufgrund der Einstellung der Gasproduktion auf seinem eigenen Gebiet im Herbst "dringend aus Russland geliefertes Gas aus Deutschland kaufen muss". Dennoch haben die USA Anfang Juni neue Sanktionen gegen die Nord Stream 2 eingeplant.
"Dies ist praktisch eine Garantie für die Aufnahme von Sanktionen, da der US-Präsident das Projekt automatisch unterzeichnet". In dieser Situation "hat Gazprom keine Wahl und muss den Bau der Nord Stream 2 bis Ende dieses Jahres abschließen", überzeugt die Tageszeitung.
Dänemark ändert seine Meinung
Zuvor erlaubte Dänemark die Verwendung nur von Schiffen, die mit einem dynamischen Positionierungssystem in seinen Hoheitsgewässern ausgestattet waren, was ein sehr präzises Manövrieren ermöglichte. Mitte Juni forderte der Nord Stream 2-Betreiber, die dänische Regulierungsbehörde auf, ein Schiff zuzulassen, das nicht über dieses System verfügte und mit Ankern manövriert wird. Es handelte sich hierbei um den russischen Lastkrahn Fortuna, der wahrscheinlich zusammen mit der mit einem DP-System ausgestatteten Verlegungsschiff "Akademik Tscherski" am Bau der Nord Stream 2 arbeiten wird. Beide Schiffe befinden sich derzeit im deutschen Hafen von Mukran im Nordosten der Insel Rügen. In diesem Hafen befindet sich das Logistikterminal der Nord Stream 2-Bauarbeiten. Laut der russischen Tageszeitung "Kommersant" wartet die Gazprom-Flotte nun auf die Ankunft von zwei Versorgungseinheiten, Ostap Scheremet und Ivan Sidorenko.
"Selbst das schnellste Arbeitstempo ist keine Garantie dafür, dass US-Sanktionen vermieden werden können, da in den USA der Entwurf des Verteidigungsbudgets traditionell bis zum 1. Oktober angenommen werden sollte", bemerkt "Kommersant". Es wird geschätzt, dass Gazprom mindestens zwei Monate benötigt, um die verbleibenden 160 km der Nord Stream 2-Gasrohrleitung zu verlegen.
polskieradio/ps