Deutsche Redaktion

Bericht: Flugzeug von Präsident Lech Kaczyński wurde durch zwei Explosionen zerstört

04.08.2020 13:20
Experten der polnischen Kommission, die den Flugzeugabsturz in der Nähe von Smoleńsk im Jahr 2010 untersucht, haben neue Details des Vorfalls bekannt gegeben.
Główna teza przedstawionego sprawozdania z prac podkomisji ds. ponownego zbadania przyczyn katastrofy smoleńskiej to dwa wybuchy, do których miało dojść na lewym skrzydle oraz w centropłacie tupolewa
Główna teza przedstawionego sprawozdania z prac podkomisji ds. ponownego zbadania przyczyn katastrofy smoleńskiej to dwa wybuchy, do których miało dojść na lewym skrzydle oraz w centropłacie tupolewaEast News/AFP/Natalia Kolesnikova

Experten der polnischen Kommission, die den Flugzeugabsturz in der Nähe von Smoleńsk im Jahr 2010 untersucht, haben neue Details des Vorfalls bekannt gegeben.

Die Kommission, die vom ehemaligen polnischen Verteidigungsminister Antoni Macierewicz geleitet wird, hat einen Zwischenbericht veröffentlicht, in dem behauptet wird, dass zwei Explosionen im linken Flügel und im mittleren Teil des Flugzeugs die Ursache des Absturzes gewesen seien. Nach Angaben der Kommission werde dies durch die Art der Beschädigung des Flugzeugs, die Zerstreuung der Trümmer und die Art der Verletzungen der an Bord befindlichen Personen sowie durch Spuren von Sprengstoffen - TNT, Pentaerythrittetranitrat und Hexogen - belegt. Diese Schlussfolgerungen sollen von polnischen und britischen Laboratorien bestätigt werden.

"Es besteht kein Zweifel, dass die Tragödie durch eine Reihe von absichtlichen Maßnahmen verursacht wurde, sowohl während der Wartung des Tu-154M-Flugzeugs (...) während der Vorbereitung der offiziellen Regierungsdelegation nach Katyń, sowie durch russische Fluglotsen, die das Flugzeug absichtlich so geführt haben, damit es tausend Meter vom Flughafen entfernt landet, und auch die Explosionen, die das Flugzeug letztendlich zerstört haben (...)", heißt es in dem Bericht.

Der  Bericht beinhaltet auch Vorwürfe gegen russische Ermittler, die die Ursachen des Absturzes untersucht und versucht haben sollen, die Beweise für die Explosionen in der Flugmaschine zu verbergen. Der polnischen Miller-Kommission und seinem Experten Maciej Lasek wird in dem Bericht auch vorgeworfen, "die Smoleńsk-Tragödie nicht tatsächlich untersucht zu haben".

"Die Kommission von Miller und Lasek (...) wollte die Forderungen von Donald Tusk und Wladimir Putin befriedigen, führte eine unzureichende Menge wissenschaftlicher Forschung durch und die erhaltenen Schlussfolgerungen und Informationen begründeten von vorn herein getroffene Annahmen oder fälschten sie", heißt es im Zwischenbericht  des Unterausschusses.

Im Januar 2011 veröffentlichte das Interstate Aviation Committee (IAC) einen Bericht über die Absturz-Untersuchung, wonach die Piloten für die Katastrophe verantwortlich gewesen seien, weil sie den Rat ablehnt haben sollen, trotz der ungünstigen Wetterbedingungen zu einem alternativen Flughafen zu fliegen. Die unzureichende Qualifikation der Besatzung wurde als indirekte Ursache des Absturzes angegeben.

Die Kommission unter der Leitung des ehemaligen polnischen Verteidigungsministers Antoni Macierewicz hat die Theorie wiederlegt, dass die Piloten schuld seien. Laut einem im polnischen Sejm vorgelegten Bericht soll es eine Explosion im linken Flügel des Flugzeugs in einer Höhe von etwa 900 Metern gegeben haben. Kurz vor der Landebahn seien mehrere Notfälle aufgetreten, während das Flugzeug noch in der Luft war, darunter eine Explosion im Flugzeugrumpf. Darüber hinaus stellte die Kommission fest, dass die Flugkontrolle in Smoleńsk der polnischen Tu-154-Besatzung falsche Informationen für die Landung gaben haben soll. Die Kommission schloss auch die Möglichkeit aus, dass sich der polnische Luftwaffengeneral Andrzej Błasik während des Landeanflugs im Cockpit befand und auf die Entscheidungen der Piloten Einfluss nahm.

Der polnische Präsident Lech Kaczyński, die Besatzung und Mitglieder der offiziellen Delegation reisten am 10. April 2010 zu einer Gedenkfeier zum 70. Jahrestag des Katyn-Massakers. Die Tu-154 stürzte bei der Landung am Flughafen Nord-Smolensk ab. Es gab 96 Todesopfer. Russland bleibt nach wie vor  nicht bereit, die Flugzeugfragmente und andere physische Beweise nach Polen zu schicken, und behauptet, die russische Untersuchung sei noch nicht abgeschlossen.


polsat news/ps