Deutsche Redaktion

Papachen Chmiel ist tot

22.01.2021 12:30
Autor des legendären Comics „Tytus, Romek i A’Tomek” starb im Alter von 97 Jahren.
Henryk Jerzy Chmielewski Papcio Chmiel (1923-2021)
Henryk Jerzy Chmielewski „Papcio Chmiel” (1923-2021)PAP/Radek Pietruszka

Henryk Jerzy Chmielewski, Pacio Chmiel, also Papachen Chmiel genannt, ist im Alter von 97 Jahren gestorben. Diese Information wurde vom Museum des Warschauer Aufstands bestätigt.

Während seines gesamten Lebens (mit einer kurzen Nachkriegspause in Łódź) war der Grafiker, Illustrator und Publizist sowie Meister der polnischen Comics mit Warschau verbunden. Er wurde 1923 in einem Mietshaus in der Nowomiejska-Straße an der Stelle geboren, an der sich heute das wiederaufgebaute Barbican befindet. Aus diesem Grund betitelte er seine Autobiografie „Ich wurde im Barbican geboren“.

Er war Mitglied der Heimatarmee und Teilnehmer des Warschauer Aufstands 1944 als Soldat des Regiments „Garłuch“. Nach dem Krieg begann er 1947 mit dem legendären „Świat Młodych“ zu arbeiten, einer Zeitschrift für Pfadfinder und Schuljugend, wo er seine ersten Comics veröffentlichte und wo 1957 „Tytus, Romek und A'Tomek“ ihr Debüt feierten. Die Comic-Serie wurde über ein Dutzend Millionen Mal verkauft und ist heute noch eine der beliebtesten polnischen Comics.


Umschlag des ersten Bandes mit den Abendeuern von „Tytus, Romek und A’Tomek“, scan Arkadiusz Łuba Umschlag des ersten Bandes mit den Abendeuern von „Tytus, Romek und A’Tomek“, scan Arkadiusz Łuba

Chmielewski war Preisträger des Ordens des Lächelns, der Goldmedaille für Verdienste um die Kultur Gloria Artis. Er wurde mit dem Kommandantenkreuz des Ordens von Polonia Restituta für herausragende Verdienste um die Unabhängigkeit der Republik Polen, und für die Erfolge bei der Entwicklung der polnischen Kultur mit der Medaille zum 100. Jahrestag der Wiedererlangung der Unabhängigkeit ausgezeichnet.

Präsident Andrzej Duda verabschiedete sich auf Twitter von ihm. „Papcio Chmiel ist an die Ewige Wache gegangen“, schrieb er: „Für Menschen meiner Generation, die mit seinen Comics aufgewachsen sind, ist eine Ära zu Ende gegangen“.

Der stellvertretende Ministerpräsident und Kulturminister Piotr Gliński nannte Chmielewski ebenso auf Twitter „eine Ikone und Legende der polnischen Grafikschule“. „Seine Zeichnungen, an die wir uns erinnern, werden bei uns bleiben“, schrieb der Politiker.

Der Polnische Comic-Verein nahm von seinem großen Meister mit rührenden Worten in sozialen Medien Abschied.


info A. Łuba