Deutsche Redaktion

Tschechische Revanche für russischen Geheimdienstangriff

20.04.2021 10:00
Das staatliche Kernenergieunternehmen Russlands - Rosatom soll vom Ausbau eines Atomkraftwerks in Tschechien ausgeschlossen werden.
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zdjęcie ilustracyjneshutterstock.com/IgorLukin

Das staatliche Kernenergieunternehmen Russlands - Rosatom soll vom Ausbau eines Atomkraftwerks in Tschechien ausgeschlossen werden, sagte der tschechische Industrieminister. Laut dem Industrieminister Tschechiens, Karel Havlíček, der vom tschechischen Fernsehen (Česká Televize) zitiert wurde, will Prag in den nächsten Tagen das staatliche Kernenergieunternehmen Russlands - Rosatom von der Ausschreibung zum Ausbau des Kernkraftwerks Dukovany ausschließen. Damit würden die Russen die Chance verlieren, die Investition im Wert von etwa 6 Milliarden Euro zu realisieren. In einer Textnachricht sagte der Industrieminister, der sich zuvor für die Einbeziehung Russlands ausgesprochen hatte, gegenüber Reuters: "Die Wahrscheinlichkeit, dass sich Rosatom am Ausbau von Dukovany beteiligen wird, ist sehr gering."

In der Tschechischen Republik gibt es seit einiger Zeit Stimmen, die Russen von der Investition in diese Anlage ausschließen wollen. Ende Januar 2021 wurden auch chinesische Unternehmen von der Ausschreibung gesperrt. Am Samstag, den 17. April, gab die Regierung in Prag bekannt, dass der russische Militärgeheimdienst (GRU) nach neuesten Erkenntnissen für die Explosion in einem Munitionsdepot im Jahr 2014 verantwortlich war. Die Tschechische Republik hat als Reaktion darauf 18 russischen Diplomaten ausgewiesen. Die Reaktion Prags soll jedoch um wirtschaftliche Schritte erweitert werden. Russland hat am Sonntag als Vergeltungsmaßnahme 20 tschechische Diplomaten aufgefordert, das Land zu verlassen.

energetyka24.com/ps