Deutsche Redaktion

Kaczyński: Wir müssen einen anderen Vorschlag für Europa vorbereiten

06.12.2021 12:09
Bei der von der regierenden Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) organisierten Konferenz trafen sich unter anderem der ungarische Regierungschef Viktor Orban, Santiago Abascal von der spanischen Gruppierung Vox und die Vorsitzende der französischen Partei Front National Marie Le Pen. 
Jarosław Kaczyński (PiS) und der ungarische Regierungschef Viktor Orban (r.)
Jarosław Kaczyński (PiS) und der ungarische Regierungschef Viktor Orban (r.)Sejm RP

Mehrere europäische konservative Anführer haben sich am Wochenende in Warschau getroffen. Bei der von der regierenden Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) organisierten Konferenz trafen sich unter anderem der ungarische Regierungschef Viktor Orban, Santiago Abascal von der spanischen Gruppierung Vox und die Vorsitzende der französischen Partei Front National Marie Le Pen.

Wie der Pressesprecher der PiS-Pratei informierte, war das Ziel des Treffens, die Schaffung einer breiteren Plattform für die Zusammenarbeit der konservativen und rechten Parteien Europas.

„Wenn wir gespalten sind, schießt die Europäische Kommission wie ein Scharfschütze auf jeden von uns einzeln. Aber wenn wir uns vereinigen, wird es viel schwieriger für sie sein", sagte Marie Le Pen nach dem Treffen der Zeitung Rzeczpospolita. Wie sie hinzufügte, hoffe sie, dass die rechten Parteien so bald wie möglich eine einheitliche Partei in Straßburg bilden würden.

Laut dem Vorsitzenden der Partei Recht und Gerechtigkeit, Jarosław Kaczyński, sei Europa als Folge der deutschen Maßnahmen auf dem Weg zur Föderalisierung. „Wir müssen einen anderen Vorschlag für Europa vorbereiten; wenn uns das gelingt, tun wir nicht nur etwas für unsere Formationen und unsere politische Richtung, sondern einfach für Europa und unsere Zivilisation“, betonte er am Samstag.

Die polnische Opposition kritisiert das Treffen scharf. Die Veranstaltung sei eine Kundgebung von Putins Freunden in Polen und ein Verrat an Polens Interessen, kommentierte das Treffen die liberale Abgeordnete Katarzyna Lubnauer (PO). Kritik kam auch vom ehemaligen Verteidigungsminister Bogdan Klich (PO). Wie er betonte, könne die PiS sagen, was sie wolle, aber sie ist eine immer deutlichere russische Stimme in der EU.


IAR/pap/jc