Deutsche Redaktion

Leiter der Vatikan-Diplomatie besucht Ukraine

18.05.2022 13:10
Am Mittwoch besucht der Außenbeauftragte des Heiligen Stuhls, Erzbischof Paul Gallagher, Kiew. Es ist die erste Reise des Diplomatiechefs des Vatikans seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine.
Erzbischof Paul Gallagher
Erzbischof Paul GallagherDALATI NOHRA / Reuters / Forum

Erzbischof Gallagher werde Kiew, Lwiw und „vom Krieg besonders betroffene Orte besuchen, um die Nähe des Papstes und des Heiligen Stuhls zu demonstrieren und die Bedeutung des Dialogs für die Wiederherstellung des Friedens zu bekräftigen“, kündigte das Staatssekretariat des Vatikans an.

Der Erzbischof wird auch den griechisch-katholischen Bischof von Lwiw, Ihor Wosnjak, treffen. In Kiew soll sich Gallagher mit dem Oberhaupt der griechisch-katholischen Kirche der Ukraine, Großerzbischof von Kiew Swjatoslaw Schewtschuk, treffen. Der Besuch des Erzbischofs war vor der russischen Invasion in der Ukraine geplant und sollte den 30. Jahrestag der gegenseitigen Beziehungen hervorheben.

Am Freitag ist ein Treffen zwischen Erzbischof Gallagher und dem Außenminister der Ukraine, Dmytro Kuleba, geplant. 

Vatikan versucht Gleichgewicht zu finden 

Medien wiesen auf die zentrale Bedeutung des Besuchs des Leiters der Diplomatie des Vatikans hin. Der Heilige Stuhl versucht, ein Gleichgewicht zu finden zwischen der „Sorge um das Schicksal der Ukrainer und der Verurteilung des Krieges, der von Papst Franziskus als Barbarei bezeichnet wird, ein 'Sakrileg' und Massaker, und Versuchen, die Chancen des Dialogs mit Russland im Rahmen einer möglichen Friedensbemühung nicht zu zerstören", schrieben Medien.

Gleichzeitig versuche die vatikanische Diplomatie, zwei Sichtweisen in Einklang zu bringen: die von Papst Franziskus oft kritisierte Rüstungsindustrie und die Erhöhung der Waffenausgaben mit der Lehre der Kirche, dass ein Land das Recht habe, sich angesichts einer Aggression zu verteidigen. 


PAP/rmf24/ps