Deutsche Redaktion

Jahrestags der Hinrichtung von Oberst Witold Pilecki

25.05.2022 07:00
In Warschau finden heute Gedenkfeierlichkeiten aus Anlass des 74. Jahrestags der Hinrichtung von Rittmeister Witold Pilecki statt.
Witold Pilecki machte die Weltffentlichkeit auf den Charakter und das Ausma der NS-Verbrechen aufmerksam.
Witold Pilecki machte die Weltöffentlichkeit auf den Charakter und das Ausmaß der NS-Verbrechen aufmerksam. wikipedia/public domain

Rittmeister Pilecki gründete während des Zweiten Weltkrieges die Widerstandsbewegung Geheime Polnische Armee und war Mitglied der Heimatarmee AK. Als einziger bekannter Mensch ging er freiwillig in die Gefangenschaft des KZ Auschwitz. Dort organisierte er den Widerstand der Insassen und informierte bereits 1940 die westlichen Alliierten über die Gräueltaten der Deutschen im Lager.

Im April 1947 begann er, Beweise für sowjetische Gräueltaten sowie die Verfolgung von Polen und ihre Hinrichtung oder Inhaftierung im sowjetischen Gulag zu sammeln. Die Kommunisten warfen Pilecki Spionage für die westlichen Alliierten vor. Am 3. März 1948 fand ein Schauprozess statt, bei dem viele gefälschte Dokumente als Beweise herangezogen wurden. Am 25. Mai 1948 wurde Pilecki im Gefängnis Mokotów in der Warschauer Rakowiecka-Straße von den Kommunisten hingerichtet.

Der britische Historiker Professor Michael Foot nannte Witold Pilecki einen von sechs der mutigsten Menschen der Welt, die im Widerstand während des Zweiten Weltkriegs tätig waren.

"Oberst Witold Pilecki war einer der größten Helden in der polnischen Geschichte. Seine Tapferkeit und die Bereitschaft für die Nation zu kämpfen, sollte für immer in Erinnerung bleiben. Wir sind es dem Polen schuldig, umso mehr, dass Jahrzehnte lang die Kommunisten das Andenken an Pilecki verwischen wollten", schrieb Kulturminister Piotr Gliński auf Facebook.


IAR/jc