Deutsche Redaktion

Vize-Außenminister über Amnesty International: "Extrem unzuverlässige, ideologisierte Institution"

09.08.2022 21:04
"Es lohnt sich, nach ideologischen und politischen Einflüssen jenseits der fernöstlichen Grenze zu suchen", sagte der stellvertretende Außenminister Marcin Przydacz über einen kontroversen Bericht von Amnesty International. 
Raport Amnesty International został skrytykowany przez wielu komentatorów
Raport Amnesty International został skrytykowany przez wielu komentatorów shutterstock.com/Alexandros Michailidis

Was die Glaubwürdigkeit dieser Organisation betreffe, so habe dem stellvertretenden Außenminister zufolge ein Großteil der polnischen Beobachter der politischen Szene keinen Zweifel mehr daran, dass es sich um eine Organisation handle, "die von einer gewissen Ideologie geprägt ist, die nicht unbedingt immer mit dem Geist der Rechtsstaatlichkeit und der Verteidigung der Menschenrechte übereinstimmt, wie es ihr Mandat vermuten lässt".

Der Bericht der Organisation stimme mit den russischen Interessen überein, betonte der Diplomat in einem Interview mit dem öffentlich-rechtlichem Fernsehen. "Der beste Kommentar ist, dass die ukrainischen Aktivisten von Amnesty International aus der Organisation ausgetreten sind, sie wollen nichts mehr mit ihr zu tun haben", fügte er hinzu.

Przydacz denke, dass für all die Menschenrechtsaktivisten in Polen und in der ganzen Welt "dies der Moment sei, darüber nachzudenken, ob Amnesty International die richtige Institution ist", so der stellvertretende Leiter des Außenministeriums.

Amnesty hat in der Ukraine Empörung ausgelöst, als es am Donnerstag einen Bericht veröffentlicht hat, in dem das ukrainische Militär beschuldigt wird, Zivilisten zu gefährden. Es soll Stützpunkte in Schulen und Krankenhäusern eingerichtet und Gegenangriffe aus dicht besiedelten Gebieten gestartet haben. Der Leiterin des ukrainischen Büros von Amnesty International, Oksana Pokaltschuk, zufolge habe sie versucht, die Führungsspitze von Amnesty zu warnen, dass der Bericht einseitig sei und die ukrainische Position nicht angemessen berücksichtige. Sie sei aber ignoriert worden. Pokaltschuk ist daraufhin von ihrem Posten zurückgetreten und hat der Menschenrechtsorganisation vorgeworfen, in dem umstrittenen Bericht Kreml-Propaganda nachzusprechen.

PAP/ps