Eine Analyse aller 50 Proben des kontaminierten Wassers aus der Oder habe keine Hinweise auf Schwermetalle ergeben, sagte auch der stellvertretende polnische Innenminister Maciej Wąsik. Moskwa habe den Umweltnotstand mit ihrer deutschen Amtskollegin Steffi Lemke besprochen.
„Wir haben uns auf die nächsten Handlungsschritte auf allen Ebenen geeinigt, einschließlich eines ständigen Informationsaustauschs“, teilte Moskwa auf Twitter mit und fügte hinzu, dass alles mögliche unternommen werde, „um die Ursache zu ermitteln und den Täter zu bestrafen“
Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hat den Vorstandsvorsitzenden des staatlichen Unternehmens, das für die Wasserwirtschaft in Polen zuständig ist, und den Leiter der Umweltschutzinspektion am Freitag entlassen. Sie seien mit der Verschmutzungskatastrophe an der Oder nicht richtig umgegangen. „Die Situation im Zusammenhang mit der Vergiftung eines der größten polnischen Flüsse - der Oder - ist innerhalb von Stunden zum wichtigsten Thema der öffentlichen Debatte geworden“, sagte Morawiecki in sozialen Medien.
Die Ursache und die Quelle der Verunreinigung bleibe weiterhin unbekannt, mache aber deutlich, dass Polen „mit einer der schwerwiegendsten Umweltverschmutzungen seit langem zu tun hat“, erklärte Polens Regierungschef. Morawiecki hat mittlerweile eingeäumt , am „9. oder 10. August“ informiert worden zu sein, obwohl es bereits Ende Juli erste Hinweise auf eine Gewässerverschmutzung und tote Fische gegeben gab.
„Es ist eindeutig, dass ich zu spät davon erfahren habe. Die betroffenen Behörden hätten mich früher informieren müssen“, sagte Morawiecki vor Journalisten im westpolnischen Gorzów Wielkopolski.
Bislang wurden mindestens 45 Tonnen toter Fische aus der Oder gezogen. Befürchtet wird, dass der Fluss noch jahrelang von dem ausgelaufenen Gift betroffen sein könnte.
IAR/jc