Deutsche Redaktion

Selenskyj: „Russland will die besetzten Gebiete mit illegalen Referenden annektieren“

28.09.2022 10:23
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Verhandlungen mit Wladimir Putin ausgeschlossen. Solange Putin der russische Präsident sei, gäbe es in einem solchen Fall nichts zu bereden, sagte Selenskyj dem Weltsicherheitsrat per Videolink aus Kiew.
Wolodymyr Selenskyj sprach am Dienstagabend vor dem Weltsicherheitsrat.
Wolodymyr Selenskyj sprach am Dienstagabend vor dem Weltsicherheitsrat.PAP/EPA/Peter Foley

„Russland will die besetzten Gebiete mit illegalen Referenden annektieren. Es ist ein Versuch, das Territorium eines anderen Staates zu stehlen und die Menschen die dort leben in den Kampf gegen ihr eigenes Heimatland zu schicken, betonte Selenskyj . „Jegliche Annexion in der modernen Welt ist ein Verbrechen, ein Verbrechen gegen alle Staaten, die die Unantastbarkeit von Grenzen als wichtig für sich betrachten“.

Er warf Russland auch vor, das „Hauptgremium des Völkerrechts“ zu zerstören. Auf jegliche Gesprächsvorschläge reagiere es „mit neuer Brutalität auf dem Schlachtfeld, mit noch größeren Krisen und Drohungen gegen die Ukraine und die Welt“.


Erneut forderte Selenskyj die „komplette Isolation“ Russlands und harte neue Sanktionen gegen das Land. Zudem forderte er der Ukraine „klare und rechtsverbindliche Garantien für kollektive Sicherheit“ zu geben. 

Ein solch klares Signal ist jetzt von allen Ländern der Welt nötig. Ich glaube an Ihre Handlungsfähigkeit, sagte der ukrainische Präsident.

Selenskyj beschuldigte Russland auch der nuklearen Erpressung und der „Führung einer Völkermordpolitik“.

Die amerikanische UN-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield kündigte an, dass ihr Land und Albanien bald eine Vorlage für eine Resolution einbringen würden, die die Scheinreferenden verurteilen solle. Darin würden alle Staaten zudem aufgerufen, keinen veränderten Status der Ukraine anzuerkennen und einen sofortigen Rückzug aller russischen Truppen aus dem Land zu fordern.


PAP/afx/jc