Deutsche Redaktion

Ex-Kanzlerin Merkel: Deutsche könnten in Russland immer noch „eine gute Atmosphäre schaffen"

26.11.2022 07:52
„Angela Merkel ist von einem Vorbild zu der Person geworden, die für die Ukraine-Krise verantwortlich gemacht wird. Aber die ehemalige Bundeskanzlerin sieht nicht reumütig aus", schreibt DER SPIEGEL. 
Angela Merkel przyznała, że pod koniec swojej kadencji nie widziała już możliwości wpływania na prezydenta Rosji Władimira Putina
Angela Merkel przyznała, że pod koniec swojej kadencji nie widziała już możliwości wpływania na prezydenta Rosji Władimira PutinaPOOL / Reuters / Forum

Die frühere deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat in einem Medieninterview gesagt, sie habe keinen Einfluss auf die Ukraine-Politik von Wladimir Putin nehmen können, weil sie am Ende ihrer Amtszeit machtlos gewesen sei. Sie und Frankreichs Emmanuel Macron hätten im Sommer 2021 europäische Gespräche mit dem russischen Machthaber angestrebt, erklärte Merkel am Donnerstag gegenüber dem SPIEGEL. Beide hätten aber keine Möglichkeit gesehen, Putin zu beeinflussen. „Ich hatte nicht mehr die Kraft, mich durchzusetzen, denn schließlich wussten alle: Sie geht im Herbst", sagte sie dem SPIEGEL. „Das Gefühl war ganz klar: Machtpolitisch bist du am Ende. Für Putin zählt nur die Macht", so Merkel weiter.

Merkel hat den Widerstand der Ukrainer gelobt. Gleichzeitig argumentierte sie, dass „Deutschland nicht das erste Land sein sollte, das die modernsten Panzer schickt", weil man in Russland „immer noch mit den Deutschen eine gute Atmosphäre schaffen kann".

Vor fast einem Jahr hat Angela Merkel nach 16 Jahren das Kanzleramt verlassen. Viele hätten sie „als Heldin der freien Welt" gesehen, schrieb der SPIEGEL. „Ein Jahr später steht die Welt in Flammen, Russland ist in die Ukraine einmarschiert, Gas und Benzin sind teuer und Deutschland fürchtet den Winter. Merkel ist von einem Vorbild zu der Person geworden, die für die Ukraine-Krise verantwortlich gemacht wird. Aber die ehemalige Bundeskanzlerin sieht nicht reumütig aus", fügte das Magazin hinzu.


PAP, Reuters/ps