Deutsche Redaktion

Europäische Unternehmen nutzen Produkte aus belarussischer Zwangsarbeit

29.11.2022 11:44
Aufgrund seiner Beziehungen zu Russland unterliege Belarus Sanktionen, zu denen auch ein Verbot der Einfuhr von Holz gehört. Trotzdem würden viele europäische Firmen Möbelprodukte aus dem Land importieren. 
Viele europische Mbelhersteller sollen immer noch weirussisches Holz verwenden.
Viele europäische Möbelhersteller sollen immer noch weißrussisches Holz verwenden.Shutterstock/Sun Shock

Einige der größten europäischen Möbelunternehmen kaufen trotz der Sanktionen, die gegen das Land im Zuge des russischen Einmarsches in der Ukraine verhängt wurden, weiterhin Produkte aus Belarus. Darunter Schwedens Ikea und das deutsche Unternehmen Polipol, berichtet die in London ansässigen Nichtregierungsorganisation Earthsight. Viele dieser Produkte sollen durch Zwangsarbeit in Strafkolonien hergestellt worden sein.

Der weltgrößte Möbelkonzern Ikea wird beschuldigt bis Juni dieses Jahres einen Teil seiner Möbel aus Belarus importiert zu haben, berichtet das US-Nachrichtenportal Politico. Seitdem habe Ikea aber keine Produkte mehr aus dem Land bezogen. Andere Möbelhersteller sollen immer noch weißrussisches Holz verwenden. Darunter das österreichische und zweitgrößte Möbelunternehmen des Kontinents XXXLutz und seine Tochtergesellschaft POCO, die deutschen Unternehmen Porta Möbel/Möbel Boss, Hoffner und Roller sowie das französische Unternehmen BUT, so Politico.

Laut dem zitierten Earthsight-Bericht stelle keines dieser Unternehmen Produkte in Belarus her. Sie würden diese aber von Unternehmen kaufen, die dies tun.

Das deutsche Unternehmen Polipol gehöre zu den größten Abnehmern belarussischer Produkte. Dem Bericht zufolge habe die Firma im Jahr 2021 einen Umsatz von 500 Millionen Euro erzielt und beschäftige rund 8.500 Mitarbeiter. Polipol miete Räume und beziehe Spanplatten vom staatlichen Unternehmen Ivatsevichdrev, das in Strafkolonien Zwangsarbeit einsetzt, wie die Earthsight-Untersuchung laut Politico ergeben habe. Die Möbel von Polipol werden anschließend von Hunderten von Einzelhändlern in ganz Europa weiterverkauft, berichtet das Nachrichtenportal.


politico.om, tvp.info/ps