Deutsche Redaktion

Lambrechts Verhalten war „unprofessionell”

06.12.2022 19:33
Die deutsche Verteidigungsministerin Christine Lambrecht wird für ihre Verhandlungsweise scharf kritisiert. In einem Artikel der deutschen Bild-Zeitung heißt es, Lambrecht habe in der „Patriot”-Angelegenheit „ein böses Foul” begangen. 
Christine Lambrecht
Christine LambrechtMichael Kappeler/PAP/DPA

Nach dem tödlichen Raketenangriff auf ein polnisches Dorf nahe der ukrainischen Grenze Mitte November habe die Bundesregierung den polnischen Behörden Unterstützung angeboten. Der Bild-Zeitung zufolge führte das Angebot Berlins jedoch zu einem ernsthaften Zerwürfnis mit Warschau, weil die deutsche Verteidigungsministerin „die Vertraulichkeit der Gespräche zu PR-Zwecken brach”. Ein solches Vorgehen sei „absolut inakzeptabel”, schrieb die Zeitung.

„Polen hat Berlin tatsächlich gebeten, sein Angebot geheim zu halten”, doch für Lambrecht hatte die „Eigenwerbung offenbar Vorrang vor der Bitte Polens”, betonte das Blatt.


Am 21. November hat die deutsche Regierung Polen angeboten, das in den USA hergestellte Patriot-Luftabwehrsystem zu liefern. Der Vorschlag kam, nachdem eine verirrte Rakete nahe der ukrainischen Grenze abgestürzt war und zwei polnische Staatsbürger getötet hatte. Die Details des Angebots habe Lambrecht „in einem Interview mit der Rheinischen Post verraten”, informierte Bild. Laut einem Beamten des deutschen Verteidigungsministeriums, war ihr Verhalten „unprofessionell”. So kann man nicht mit NATO-Verbündeten umgehen. „Das schadet sowohl Deutschland als auch der Bundeswehr”, sagte er.

Auch der FDP-Politiker Marcus Faber äußerte sich kritisch über Lambrecht: „Mit NATO-Partnern wie Polen müssen wir auf eine Art und Weise kommunizieren, die auf Respekt basiert (...) Ich würde dem Verteidigungsminister empfehlen, Informationen nicht gegen den Willen der Verbündeten weiterzugeben. Sonst werden die Grundlagen der vertrauensvollen Zusammenarbeit zerstört”.


PAP/bild.de/jc