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Politico: Schade, dass der Westen über Russland nicht auf Polen gehört hat

10.03.2022 11:30
Westeuropäische Staats- und Regierungschefs haben Politiker aus Polen und den baltischen Staaten jahrelang ignoriert, als sie vor der expansiven Bedrohung durch Wladimir Putin Alarm schlugen. Jetzt sei es an der Zeit, Asche auf das Haupt zu streuen, schreibt die US-amerikanische Tageszeitung Politico.
Die deutsch-russische Freundschaft war ein zentrales Projekt von Angela Merkel. Niemand in Europa stand Wladimir Putin so nah.
Die deutsch-russische Freundschaft war ein zentrales Projekt von Angela Merkel. Niemand in Europa stand Wladimir Putin so nah.Kremlin.ru, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons

Westeuropäische Staats- und Regierungschefs haben Politiker aus Polen und den baltischen Staaten jahrelang ignoriert, als sie vor der expansiven Bedrohung durch Wladimir Putin Alarm schlugen. Jetzt sei es an der Zeit, Asche auf das Haupt zu streuen, schreibt die US-amerikanische Tageszeitung Politico.

Jetzt lerne der Westen eine bittere Lektion aus der Zeit, als er die Stimmen der Länder ignoriert habe, die Russland viel besser kennen als die weit entfernten Nachbarstaaten. Jetzt sei es an der Zeit, nachzudenken und die bisherige Politik zu revidieren, so die Zeitung.

Seit Jahren, heißt es weiter, hätten die baltischen Staaten, darunter auch Polen, eine verstärkte NATO-Präsenz in der Region gefordert. Dies sei im Westen nur auf Unverständnis gestoßen. Auch die Rufe nach entschlossenem Handeln im Jahr 2014, als Putin die Krim besetzte, seien praktisch nicht erhört worden.

Politico erinnert am Schluss an Putins Rede auf der Münchner Sicherheitskonferenz aus dem Jahr 2007. Sie müsste als die Grundlage für viele seiner späteren Entscheidungen dienen. Darin habe er die Vereinigten Staaten für die Schaffung einer einseitigen Welt kritisiert, "in der es nur einen Herrn und einen Souverän gibt". Putin habe auch die NATO mit scharfen Worten verurteilt. Russlands Staatschef, stellt Politico abschließend fest, habe damals auch die Ordnung in Europa nach dem Kalten Krieg in Frage gestellt.


politico/ps