Deutsche Redaktion

Drei Sieger der Schlacht um den Senat

14.11.2019 12:32
Außer der von der Opposition gewonnenen Bataille um den Senat, geht es auch um die Chancen der Oppositionskandidaten im Präsidentschaftswahlkampf gegen Amtsinhaber Andrzej Duda und um das Erfolgsrezept von Robert Lewandowski.
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Rzeczpospolita: Drei Sieger der Schlacht um den Senat

Die Schlacht um den Senat zwischen der Opposition und der Regierungspartei, bei der Oppositionspolitiker Professor Tomasz Grodzki zum Senatspräsidenten gewählt worden ist, hat drei Gewinner, schreibt in seinem Kommentar für die Rzeczpospolita der Publizist Michał Szułdrzyński. Der erste, so der Autor, sei natürlich der neue Senatsvorsitzende selbst. Der Chirurgie-Professor aus Szczecin sei bis dato nicht der bekannteste Parlamentarier der Bürgerplattform gewesen. Nun sei er die dritte Person im Staat, einer der wichtigsten Beamten, die nicht aus dem Regierungslager stammen. Er habe als erster öffentlich darüber gesprochen, wie die Regierungspartei versucht habe, ihn zum Verrat zu überreden und mit dem Posten des Gesundheitsministers zu locken. Seine Kandidatur sei, so der Publizist, daher auch als Signal des Bürgerplattform-Chefs Schetyna an die Politiker seiner Partei zu verstehen, dass es sich lohnt, loyal zu sein. 

Und eben Schetyna sei der zweite Gewinner der Situation. Obwohl er anfangs versucht habe, den anderen Senatoren der Opposition die Kandidatur von Bogdan Borusewicz aufzuzwingen, habe er sich noch rechtzeitig aus der Idee zurückgezogen, um gemeinsam mit der PSL und den Linken einen Kandidaten zu finden, auf den alle nicht zur PiS gehörenden Senatoren stimmen können. Es, betont Szułdrzyński, sei einer der ersten so deutlichen Erfolge Schetynas seit Jahren. Und einer, den er in der Zeit der Abrechnungen nach den Wahlen dringend gebraucht habe. 

Der dritte Gewinner sei der ehemalige NIK-Chef, Krzysztof Kwiatkowski, der dank dem Bau einer drei Personen großen Senatoren-Fraktion zum Kingmaker geworden sei. 

Bei alledem dürfe man jedoch nicht vergessen, dass die Kraft des Senats nicht von ihrem Chef abhänge, sondern davon, wer im kommenden Jahr Präsident werde. Wenn Amtsinhaber Andrzej Duda also die Wahlen gewinne, werde der Senat nicht einmal mehr eine symbolische Rolle spielen. Wenn jedoch ein Kandidat der Opposition den Sieg davontrage, dann werde der Senat eine der wichtigsten Hochburgen der Opposition sein. Weitere Versuche der PiS, Senatoren der Opposition auf ihre Seite zu ziehen, seien in diesem Fall vorprogrammiert, so Szułdrzyński in der Rzeczpospolita. 

 

Dziennik/Gazeta Prawna: Gleiche Chancen der Oppositionskandidaten

Stichwort Staatspräsident. Derzeit hätten Małgorzata Kidawa-Błońska und Rafał Trzaskowski von der Bürgerplattform etwa die gleichen Chancen im Kampf um den Präsidentenposten mit PiS-Kandidat Andrzej Duda, schreibt in der aktuellen Ausgabe das Wirtschaftsblatt Dziennik/Gazeta Prawna. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts IBRiS würden beide in der ersten Runde auf etwa 28% der Stimmen kommen. Damit würden sie deutlich mit Duda verlieren, der auf 43% der Stimmen zählen könne und ebenso deutlich mit dem dritten möglichen Kandidaten Władysław Kosiniak-Kamysz von der PSL gewinnen, für den derzeit höchstens 10,5 Prozent der Wähler stimmen würden. Sicher scheine daher, dass sich jemand aus der Bürgerkoalition mit dem amtierenden Staatspräsidenten in der Stichwahl werde messen müssen. 

In Bezug darauf, wie viele Kandidaten gegen Duda antreten sollten, lesen wir weiter, seien die Meinungen in der Gesellschaft geteilt. Fast 24 Prozent der Befragten seien der Meinung, dass jedes Komitee seinen eigenen Kandidaten aufstellen sollte. Für die Aufstellung eines gemeinsamen Kandidaten der Opposition seien 19,3 Prozent. Und 28 Prozent hätten die Antwort “schwer zu sagen” gewählt, lesen wir in Dziennik/Gazeta Prawna. 

 

Fakt: Lewandowski verzichtet auf Fleisch, um schneller zu rennen

Was ist das Erfolgsrezept von Robert Lewandowski in dieser Saison? Dieser Frage geht in ihrer aktuellen Ausgabe die Boulevardzeitung Fakt nach. Eine der Antworten: Lewandowski habe, wie das Blatt erfahren hat, unter anderem Fleisch aus seiner Diät eliminiert. Dies bedeute nicht, das der Bayern-Stürmer nun Vegetarier geworden sei. Die Änderung sei nur Teil der ständigen Experimente Lewandowskis‘ mit seiner Diät. Und Teil einer breiteren Strategie: “In dieser Saison trainiere ich auch anders, als zuvor und ruhe mich auch anders aus”, verrät Lewandowski im Interview mit Fakt. Die körperliche Vorbereitung, so der Stürmer, der in der aktuellen Saison in bisher jedem der 11 Bundesliga-Spiele mindestens ein Tor geschossen hat, habe eine enorme Bedeutung im Spiel, denn sie erleichtert das Dribbling und einen effektiven Schuss. “Ich habe viel darüber nachgedacht, was ich ändern sollte und die Effekte des gewählten Weges sind zu sehen. Aber ich werde weiterhin nach Elementen Ausschau halten, die man verbessern kann”, so Lewandowski im Interview mit Fakt. 

 

Autor: Adam de Nisau