Deutsche Redaktion

Klimawandel als Hauptherausforderung

11.12.2019 10:39
Ursula von der Leyen appelliert um Solidarität in der Klimapolitik. Ihren Appell fast die polnische Presse zusammen.
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DZIENNIK/Gazeta Prawna: Klimawandel - unsere Kinder zählen auf uns

In einem Text für die Tageszeitung Dziennik/Gazeta Prawna beschreibt die neue EU-Kommissionschefin ihre Agenda für die kommenden Jahre. Die Welt stehe nun vor existenziellen Bedrohungen – dies würden bereits Menschen auf der ganzen Welt sehen, schreibt von der Leyen. Weltweite Waldbrände sowie der steigende Meeresspiegel stellten auch für europäische Städte eine Gefahr dar. Schon früher hätten die Menschen ähnliche Tendenzen beobachtet, noch nie hätten sie sich aber so schnell und intensiv ereignet, wie heute. Auch Polen sei davon betroffen, künftig könnte es hierzulande wegen schrumpfender Wasservorräte an Trinkwasser fehlen. Die Wissenschaft meine, dass man diese Tendenz noch stoppen könne, nur gäbe es immer weniger Zeit. Daher, so Ursula von der Leyen weiter, habe sich die neue EU-Kommission rasch an die Arbeit gemacht, und bereits die Grundlagen eines grünen Deals ausgearbeitet.

Der grüne Deal sei nach der deutschen Politikerin eines der größten und wichtigsten Projekte der neuen EU-Kommission. So soll die EU mit diesem umfassenden Plan der globale Vorreiter beim Klimaschutz werden. Bis 2050, kündigte von der Leyen an, soll Europa der erste klimaneutrale Kontinent werden. Bis März kommenden Jahres wolle die Kommission die Klimaneutralität in einem Gesetz festschreiben. Der Deal sei eine Notwendigkeit, er sei zugleich aber eine Chance für viele europäische Firmen, die bereits eingesehen hätten, wie wichtig der Umstieg auf erneuerbare Technologien sei.

Die Transformation könne nur dann gut laufen, wenn alle davon profitieren, deshalb verspreche die EU-Kommissionschefin jenen Länder Hilfe an, die einen größeren Sprung als die anderen machen müssen. Unsere Kinder würden auf uns zählen, schreibt abschließend Ursula von der Leyen.


FAKT: Was passiert mit dem Nobelpreisgeld?

Olga Tokarczuk habe gestern in der Philharmonie in Stockholm den Literaturnobelpreis für das Jahr 2018 in Empfang genommen, erinnert die Tageszeitung Fakt. In der schwedischen Hauptstadt seien gestern die Nobelpreise in Medizin, Physik, Chemie und eben in Literatur überreicht worden. Wegen Belästigungsvorwürfen habe man den prestigevolle Preis im vergangenen Jahr nicht verliehen, deshalb seien in diesem Jahr gleich zwei Schriftsteller ausgezeichnet worden: Olga Tokarczuk und Peter Handke. Gestern hätten sie die goldenen Medaillen vom König Karl Gustav dem XVI. ausgehändigt bekommen.

Mit dem Preis sei aber auch eine finanzielle Belohnung in Höhe von umgerechnet 3, 5 Millionen Zloty verbunden. Kurz nach Bekanntgabe der Gewinner habe Polens Finanzminister angekündigt, Tokarczuk werde von dieser Summer keine Steuern zahlen müssen. Aus der Sicht von Tokarczuk sei es ein wichtiges Versprechen gewesen, denn laut Gesetz müsste sie eine Steuer in Höhe von fast 40 Prozent der Gesamtsumme zahlen. Inzwischen seien aber zwei Monate vergangen und es gäbe bislang noch keine entsprechende Verordnung im Finanzministerium, stellt das Blatt fest. Der Sprecher des Ministeriums versichere aber, dass sie bis Ende des Jahres entstehen werde.


GAZETA POLSKA CODZIENNIE: Der Sinn des Weihnachtsfestes

Den Polen sei der eigentliche Sinn des Weihnachtsfestes abhandengekommen, urteilt in der heutigen Ausgabe die Tageszeitung Gazeta Polska Codziennie. Die Christmesse würden sich die meisten im Fernsehen anschauen, Weihnachtswünsche sende man einander via Internet und am Heiligabend verbringe man die meiste Zeit mit seinem Handy. Das geht zumindest aus einer neuen Studie hervor, die in den letzten Tagen durchgeführt wurde. Viele Menschen würden den Sinn der Festtage aus den Augen verlieren, weil sie die Leere im eignen Leben mit kommerziellen Produkten zu füllen versuchten, sagt im Gespräch mit dem Blatt Professor Andrzej Szewciw, ein katholischer Priester.

Der Studie sei zu entnehmen, dass für die meisten Polen Weihnachten mit der Suche nach Geschenken verbunden sei. Für viele sei es zugleich ein äußerst stressiger Vorgang, denn jeder Dritte hätte Angst, ein falsches Geschenk zu kaufen. Die neuen Technologien würden dabei eine immer größere Rolle spielen. Beinahe die Hälfte der Befragten erledige seine Weihnachtseinkäufe in Internetgeschäften. Dieser kommerzielle Kontext beeinflusse die Wahrnehmung der festlichen Zeit. Immer mehr Polen würden darüber hinaus auch zu Weihnachten einen großen Bogen um die Kirchen machen. Die Menschen hätten immer weniger Zeit, um sich persönlich zu treffen oder Glückwünsche auf einer Karte zu schreiben. Da seien neue Technologien schneller und bequemer. Nur verliere man dadurch den Sinn der ganz besonderen Zeit, meint die Gazeta Polska Codziennie.

Jakub Kukla