Deutsche Redaktion

Virenwarnung

30.01.2020 13:20
Epidemien haben unsere Zivilisation seit Jahrhunderten verändert. "Sie sollen nur allzu oft stolze Herrscher der Welt an ihre Zerbrechlichkeit gegen die Kraft der Natur erinnert haben", meldet die Rzeczpospolita.
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In der Rzeczpospolita teilt der Publizist und Historiker Paweł Łepkowski heute seine Gedanken über den Ausbruch des Coronavirus in China. Wie der Publizist feststellt, haben Epidemien unsere Zivilisation seit Jahrhunderten verändert. Sie sollen nur allzu oft stolze Herrscher der Welt an ihre Zerbrechlichkeit gegen die Kraft der Natur erinnert haben. Die Menschheit wisse nicht, wie viele unbenannte Seuchen unsere Homo-Sapiens-Art, seit Anbeginn ihrer Existenz vor etwa 350.000 Jahren, heimgesucht haben. Die Menschheit kenne nur die relativ jüngsten Schilderungen von Seuchen, die in historischen Chroniken erwähnt werden.

Die älteste sei eine Epidemie die noch zur Zeit Roms bis zu 15 Millionen Opfer vom Kaukasus bis zur iberischen Atlantikküste getötet habe. Wie bei jeder anderen Pest, überzeugt der Autor, seien ihre Ursprünge bis heute geheimnisvoll. Bei der größten Pest, an die sich die Menschheit erinnere, seien im 14. Jahrhundert bis zu 200 Millionen Menschen in Asien, Afrika und Europa gestorben.

Die Plagen, so Łepkowski, veränderten oftmals den Lauf der Geschichte. So war es zum Beispiel nicht die spanische Stahl, sondern das unsichtbare Pockenvirus, das die präkolumbianische Kultur Amerikas fast ausgerottet habe. Die schrecklichste Grippe der Geschichte verdoppelte auch die Todeszahl während des Ersten Weltkriegs. Die Menschheit lebe in der Überzeugung, dass sie die Pest, Pocken, Cholera und andere Infektionskrankheiten ein für alle Mal besiegt habe. Der Wuhan Coronavirus allerdings zeige, wie falsch wir liegen. Früher oder später, lautet die Warnung des Autors als Fazit in der Tageszeitung, könnte uns die Natur wieder an ihre Macht erinnern.   


Piotr Siemiński