In Deutschland soll erneut eine Diskussion über den Abzug von US-Atomwaffen aus dem Land ausgebrochen sein, schreibt das Internetportal für Sicherheits- und Militärwesen Defence24. Beide Seiten dieses Streits, sollen auch Argumente in Bezug auf Polen führen, seine Beziehungen zu den USA und die Möglichkeit, die Anschaffung von Atomwaffen an der Weichsel im Nuclear Sharing-System anzustreben.
Prominente Vertreter der deutschen SPD-Partei, darunter Fraktionsvorsitzender Rolf Mützenich, sollen den Rückzug von US-Atomwaffen aus Deutschland fordern. Der ebenfalls aus dem SPD-Lager stammende Chef des Bundesaußenministeriums, Heiko Maas, soll seinerseits die Vorgehensweise seiner Mutterpartei kritisiert haben. In einem Interview mit dem Spiegel wies er darauf hin, dass "einseitige Schritte", die das Vertrauen in die wichtigsten Verbündeten Deutschlands untergraben würden, das Bündnis schwächen und die Welt einer atomwaffenfreien Welt nicht näher brächten.
Im Weiteren beruft sich Defence24 auf die Stellungnahme deutscher Experten zu dem SPD-Vorschlag. Ulrich Speck, ein Analytiker beim German Marshall Fund und der Sprecher der CDU/CSU-Gruppe Röderich Kiesewetter, sollen argumentieren, dass Deutschland zwar die nukleare Abschreckung aufgeben könnte. Auf diese Weise stelle die SPD jedoch einen gemeinsamen transatlantischen Sicherheitsraum in Frage und veranlasse Länder wie Polen Atomwaffen im eigenen Land zu fordern. Dies wiederum würde Russland motivieren, seine Einflussstrategie in Mittel- und Osteuropa zu intensivieren.
Das Ergebnis: Mehr Konflikte im Osten und eine Schwächung Europas. So das Fazit des Branchenportals für Militär- und Sicherheitswesen über die Debatte zu Atomwaffen in Deutschland.
Defence24/ps