Deutsche Redaktion

Die Verbrechen Lukaschenkos darf man niemals vergessen

10.08.2022 10:20
Es vergehen zwei Jahre seit den gefälschten Präsidentschaftswahlen in Belarus, erinnert in seinem Text in der Wochenzeitschrift Plus Minus der Publizist Bogusław Chrabota. Damals seien Millionen Belarussen auf die Straßen gegangen, um gegen Wahlfälschung zu protestieren. In Polen habe man diese Proteste mit großem Interesse auf den Bildschirmen verfolgt. Man habe gehofft, dass es den Menschen gelingen werde, diesmal den Diktator zu stürzen. Es sei aber anders gekommen. Die Anführer der Demonstrationen würden sich derzeit im Exil befinden oder in belarussischen Gefängnissen sitzen. Vertreter der polnischen Minderheit würden seit Monaten auf Gerichtsprozesse warten.
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Presseblickfoto:pixabay

In Folge von politischen Repressionen des Lukaschenko-Regimes seien offiziell mittlerweile 1566 politische Gefangene in den belarussischen Gefängnissen inhaftiert, groben Schätzungen zufolge solle es in zwei Jahren zu mehr als 40.000 politisch motivierten Festnahmen gekommen sein. Die Opfer dieser Staatswillkür des Regimes seien schrecklichen, geradezu stalinistischen Bedingungen ausgesetzt – sie befänden sich in überfüllten Zellen, ohne Zugang zu elementaren Hygienemitteln, hätten keinen Kontakt zu Angehörigen. Die Gefangenen würden gefoltert und gedemütigt. Belarus sei bereits vorher schon das einzige Land in Europa gewesen, in dem die Todesstrafe offiziell angewendet werde. Dieses Jahr sei sie nochmals massiv ausgeweitet: Selbst für die „Planung“ von „Terror- und Sabotageakten“ drohe mittlerweile die Todesstrafe.

In Bezug auf Belarus dürfe man auch den Krieg nicht aus den Augen verlieren. Luakschenko sei Putins engster Kamerad. Er habe bereits im Februar die Grenzen vor den russischen Panzern geöffnet. Kurz danach habe die russische Armee die Ukraine auch aus dem belarussischen Territorium angegriffen. Lukaschenko versuche es zu vermeiden, seine Soldaten in die Ukraine zu schicken. Dies ändere aber nichts an der Tatsache, dass er für den Krieg mitverantwortlich sei, urteilt der Publizist.

Der blutige Krieg habe das Augenmerk der Öffentlichkeit auf die Ukraine gelenkt. Lukaschenko habe zwar den Titel des schwärzesten Charakters Europas an Putin abgeben müssen. Wie dem auch sei, dürfe Polen aber die schwierige Lage der belarussischen Gesellschaft nicht vergessen. Man dürfe die Verbrechen des belarussischen Diktators nicht vergessen. Aus polnischer Sicht sei es einfach eine moralische Pflicht, schreibt der Publizist Bogusław Chrabota in der Wochenzeitschrift Plus Minus. 

GAZETA POLSKA CODZIENNIE: Neue Ansätze dringend nötig 

Der Krieg habe die Wahrheit über die Europäische Union offenbart, lesen wir in der Tageszeitung Gazeta Polska Codziennie. Das Blatt fasst den Text des polnischen Regierungschefs, der im britischen „The Spectator“ erschienen ist, zusammen. Hätte die Europäischen Union auf die Stimme Deutschlands gehört und nach der Gaspipeline Nord-Stream 1 auch Nord-Stream 2 zugelassen, wären die Folgen für die europäische Sicherheit unwiderruflich, heißt es. Mit den Jahren habe sich die EU immer weiter von russischen Gaslieferungen abhängig gemacht. Spätestens heute sehe man, dass Putin die Ressourcen als Waffe verwende. Der Krieg habe deshalb einerseits das wahre Gesicht Russlands gezeigt, zugleich aber die Wahrheit über die Europäische Union gezeigt, die auf die Warnungen der polnischen Politiker jahrelang nicht hören wollte. Die westeuropäischen Politiker seien in Putins Falle getappt und nun seien sie von der aggressiven und verbrecherischen Politik Moskaus überrascht, lesen wir in der Tageszeitung.

Man sollte sich also die Frage stellen, wo würde sich die EU heute befinden, wenn sie in den letzten Jahren so funktionieren würden, wie es sich deutsche Politiker gewünscht hätten. Die Europäische Union bedürfe einer tiefgründigen Reform, die die Gleichheit und das gemeinsame Gut erneut  in den Vordergrund rücken würde. Der Wendepunkt in der europäischen Politik sei bereits sehr spürbar, zitiert die Tageszeitung Gazeta Polska Codziennie den polnischen Regierungschef Mateusz Morawiecki. 

SUPER EXPRESS: Lewandowski is great 

Im Rahmen der Saisoneröffnung habe der FC Barcelona gegen den mexikanischen Klub UNAM Pumas gespielt, informiert die Tageszeitung Super Express. Der polnische Superstar Robert Lewandowski sei erstmals im Camp Nou in der Startelf gestanden und habe großen Anteil am deutlichen Erfolg der Katalanen gehabt. Nur drei Minuten habe es gedauert, bis Lewandowski seinen Premiere-Treffer im Trikot des katalanischen Clubs markierte. In der 5. Minute habe der Stürmer seinen Traumeinstand im Camp Nou perfekt gemacht. Diesmal habe Lewandowski für Pedri aufgelegt, der das schnelle 2:0 erzielte.

In der 19. Minute habe der Pole den zweiten Treffer des spanischen Supertalents sensationell mit der Hacke eingeleitet. Nach dem Spiel sei die Freude sehr groß gewesen. Der Präsident des FC Barcelona habe den Einsatz des polnischen Superstars kurz und bündig zusammen gefasst: Lewandowski is great – hieß es. Im Anschluss an die Partie wurde Lewandowski zum Man of the Match gekürt, lesen wir in Super Express.


Jakub Kukla