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Tod des “Schlächters von Warschau”: 80. Jahrestag der Operation „Kutschera“

Ostatnia aktualizacja: 02.02.2024 10:30
Jan Józef Kasprzyk, Leiter des Büros für Kriegsveteranen und Repressionsopfer, erinnerte daran, dass die Operation 100 Sekunden dauerte. "In diesen Sekunden wurde das Todesurteil am Henker der Hauptstadt vollzogen, einem Mann, der für den Tod Tausender Polen verantwortlich war, die für ihre Freiheit kämpfen wollten. Diese 100 Sekunden haben entschieden, dass die Deutschen sich von Februar 1944 bis zum Warschauer Aufstand nicht mehr trauten, so viele Verbrechen in Warschau zu begehen", fügte er hinzu.
Szef Urzędu do Spraw Kombatantów i Osób Represjonowanych Jan Józef Kasprzyk podczas uroczystości złożenia kwiatów przy głazie z tablicą upamiętniającą akcję bojową Kutschera w Alejach Ujazdowskich w Warszawie
Szef Urzędu do Spraw Kombatantów i Osób Represjonowanych Jan Józef Kasprzyk podczas uroczystości złożenia kwiatów przy głazie z tablicą upamiętniającą akcję bojową "Kutschera" w Alejach Ujazdowskich w WarszawieFoto: PAP/Albert Zawada

Mit einer feierlichen Zeremonie ist in Warschau der 80. Jahrestag der Operation „Kutschera“ gewürdigt worden. Vertreter der Behörden, Kriegsveteranen, Militär und patriotische Organisationen versammelten sich, um der Aktion der Heimatarmee zu gedenken, die zur Tötung des berüchtigten SS- und Polizeiführers des Warschauer Distrikts, des so genannten „Schlächters von Warschau“ Franz Kutschera führte. Die Gedenkfeier begann mit einer Messe in der Feldkathedrale der polnischen Armee, gefolgt von einer Kranzniederlegung am Gedenkstein der AK-Soldaten.

Jan Józef Kasprzyk, Leiter des Büros für Kriegsveteranen und Repressionsopfer, erinnerte daran, dass die Operation 100 Sekunden dauerte. "In diesen Sekunden wurde das Todesurteil am Henker der Hauptstadt vollzogen, einem Mann, der für den Tod Tausender Polen verantwortlich war, die für ihre Freiheit kämpfen wollten. Diese 100 Sekunden haben entschieden, dass die Deutschen sich von Februar 1944 bis zum Warschauer Aufstand nicht mehr trauten, so viele Verbrechen in Warschau zu begehen", fügte er hinzu.

Senatsmarschallin Małgorzata Kidawa-Błońska, betonte die Bedeutung des Gedenkens für die Identität der Polen und erklärte, dass die Operation „Kutschera“ die Deutschen Angst eingejagt habe. „Sie sahen, dass die Polen, die Warschauer, nicht eingeschüchtert werden können, dass es keine Kraft gibt, die uns den Wunsch nach Kampf für Freiheit und Demokratie nehmen könnte. Polen sind mutig, und so sind die Warschauer, und diese 100 Sekunden haben sehr, sehr viel verändert“, sagte sie.


Sławomir Chojecki, der Sohn von Maria Stypułkowska-Chojecka „Kama“, die an der Operation teilgenommen hatte, erzählte, dass seine Mutter ihre Kriegserfahrungen nicht zu Hause teilte. „Meine Mutter machte keine Heldin aus sich selbst. Als sie 17, 18 Jahre alt war, dachte sie, dass es einfach notwendig war, und das war's. Sie hat sich nicht als Heldin gefühlt, erst unser Umfeld macht aus uns Helden“, erklärte er.
Die Operation am 1. Februar 1944, bei der Franz Kutschera getötet wurde, war die erfolgreichste Kampfoperation der Heimatarmee gegen einen hochrangigen Offizier des deutschen Terrorapparats. Das Todesurteil wurde vom Führungsgremium des Untergrundkampfes verhängt und Oberst August Emil Fieldorf „Nil“ zur Vollstreckung übergeben. Die Gruppe, die die Aktion durchführen sollte, bestand aus zwölf Personen. Kutschera wurde in seinem Auto erschossen. Auf deutscher Seite gab es vermutlich vier weitere Tote. Die schwer verletzten „Lot“, der die Gruppe leitete, und „Cichy“ starben später in Warschauer Krankenhäusern. „Juno“ und „Sokół“ stießen auf eine deutsche Blockade auf der Kierbedź-Brücke und sprangen nach einem ungleichen Kampf in die Weichsel, wo sie von Kugeln getroffen wurden.


IAR/adn