Am 26. April 1992 stattete Robert De Niro Posen einen Kurzbesuch ab, bei dem er vor dem Denkmal für den Posener Juni 1956 der Opfer des Arbeiteraufstands gedachte. Fotos von diesem Ereignis sind in der Ausstellung "Posener Juni 1956. Gesichter des Aufstands und seiner Erinnerung" zu sehen, die derzeit in Poznań präsentiert wird.
Vor 67 Jahren protestierten die Arbeiter in Poznań gegen weitere Preiserhöhungen. Der Streik verwandelte sich nach und nach in eine gewaltsame Auseinandersetzung mit der polnischen Armee. Am 28. Juni 1956 schlug das Militär die Demonstrationen blutig nieder. Bei den Kämpfen kamen 57 Menschen ums Leben, ungefähr 600 wurden verletzt. Insgesamt nahmen ca. 100.000 Menschen an den Auseinandersetzungen teil.
Robert De Niro besuchte Polen zum ersten Mal im September 1989. Damals traf er Lech Wałęsa in Gdańsk, ging vor das Denkmal für die gefallenen Werftarbeiter von 1970 und gedachte der Opfer des deutschen Konzentrationslagers in Auschwitz.
Poznań, 26.04.1992. Der amerikanische Schauspieler und Filmproduzent Robert De Niro (MItte) bei der Gedenkstätte für den Posener Juni 1956 auf dem Mickiewicz-Platz während seines Besuchs in Poznań. PAP
Durch die Führung der kommunistischen Partei wurde die Erhebung später als „Provokation westlicher, imperialistischer Geheimdienste" dargestellt. Im September 1956 wurden Prozesse gegen 58 Aufständische eröffnet. Parallel kam es immer wieder zu Unruhen im ganzen Land. Erst mit der als "Polnischer Oktober“ bekannten Reformpolitik unter Władysław Gomułka beruhigte sich die Lage zum Ende des Jahres. Gomułka ließ auch die Prozesse gegen die Aufständischen einstellen.
1981 konnte ein Denkmal, trotz der starken Bedenken der kommunistischen Regierung, errichtet werden.
PAP/jc