Deutsche Redaktion

Robert De Niro zollt den Aufständischen seinen Respekt

27.06.2023 11:50
Der Schauspieler Robert De Niro hat den Teilnehmern des Posener Arbeiteraufstands 1956 seinen Respekt gezollt, informierte das Institut für Nationales Gedenken (IPN) am Dienstag. „An die heldenhaften Einwohner von Poznań, (Teilnehmer) des antikommunistischen Aufstandes vom Juni 1956, mit Worten der Bewunderung und des Respekts! Robert De Niro", schrieb der amerikanische Schauspieler auf ein Foto, das er der Posener Niederlassung des IPN schenkte.
Robert De Niro
Robert De NiroPAP/PA

Am 26. April 1992 stattete Robert De Niro Posen einen Kurzbesuch ab, bei dem er vor dem Denkmal für den Posener Juni 1956 der Opfer des Arbeiteraufstands gedachte. Fotos von diesem Ereignis sind in der Ausstellung "Posener Juni 1956. Gesichter des Aufstands und seiner Erinnerung" zu sehen, die derzeit in Poznań präsentiert wird.

Vor 67 Jahren protestierten die Arbeiter in Poznań gegen weitere Preiserhöhungen. Der Streik verwandelte sich nach und nach in eine gewaltsame Auseinandersetzung mit der polnischen Armee. Am 28. Juni 1956 schlug das Militär die Demonstrationen blutig nieder. Bei den Kämpfen kamen 57 Menschen ums Leben, ungefähr 600 wurden verletzt. Insgesamt nahmen ca. 100.000 Menschen an den Auseinandersetzungen teil.

Robert De Niro besuchte Polen zum ersten Mal im September 1989. Damals traf er Lech Wałęsa in Gdańsk, ging vor das Denkmal für die gefallenen Werftarbeiter von 1970 und gedachte der Opfer des deutschen Konzentrationslagers in Auschwitz.


Poznań, 26.04.1992. Der amerikanische Schauspieler und Filmproduzent Robert De Niro (MItte) bei der Gedenkstätte für den Posener Juni 1956 auf dem Mickiewicz-Platz während seines Besuchs in Poznań; ebenfalls zu sehen sind: der Posener Vizepräsident Ryszard Olszewski (L), der Geschäftsmann, Kunstsammler und ehemalige Tennisspieler Wojciech Fibak (2L Poznań, 26.04.1992. Der amerikanische Schauspieler und Filmproduzent Robert De Niro (MItte) bei der Gedenkstätte für den Posener Juni 1956 auf dem Mickiewicz-Platz während seines Besuchs in Poznań. PAP 

Durch die Führung der kommunistischen Partei wurde die Erhebung später als „Provokation westlicher, imperialistischer Geheimdienste" dargestellt. Im September 1956 wurden Prozesse gegen 58 Aufständische eröffnet. Parallel kam es immer wieder zu Unruhen im ganzen Land. Erst mit der als "Polnischer Oktober“ bekannten Reformpolitik unter Władysław Gomułka beruhigte sich die Lage zum Ende des Jahres. Gomułka ließ auch die Prozesse gegen die Aufständischen einstellen.

1981 konnte ein Denkmal, trotz der starken Bedenken der kommunistischen Regierung, errichtet werden.


PAP/jc