Deutsche Redaktion

Polnischer Animationsfilm beim Kurzfilm-Festival in Dresden ausgezeichnet

22.04.2024 12:04
Der Film sei ein „Mosaikporträt eines kleinen Fischerdorfes, in dem Mensch zu Mensch, Mensch zu Tier, Tier zu Tier auf ein empfindliches Gleichgewicht aus warmer, zärtlicher Fürsorge und kalter emotionaler Grausamkeit angewiesen“ seien, informiert der Produzent. Gezeigt wird eine unheimliche Geschichte über Einsamkeit und Gemeinschaft.
Zima (Winter), Reg. Tomasz Popakul, PL 2023, fot.  Yellow Tapir Films sp. z o.o.
„Zima” (Winter), Reg. Tomasz Popakul, PL 2023, fot. © Yellow Tapir Films sp. z o.o.Yellow Tapir Films sp. z o.o.

Beim Kurzfilm-Festival in Dresden sind am Samstag die Preise verliehen worden. Die zehn "Goldenen Reiter" und sechs Sonderpreise wurden mit insgesamt 72.000 Euro dotiert. 60 Kurzfilme rannten in drei Wettbewerben darum. Im internationalen Wettbewerb entschied sich das Publikum für die polnische Produktion „Zima“ (Winter) von Tomasz Popakul.

Der Film sei ein „Mosaikporträt eines kleinen Fischerdorfes, in dem Mensch zu Mensch, Mensch zu Tier, Tier zu Tier auf ein empfindliches Gleichgewicht aus warmer, zärtlicher Fürsorge und kalter emotionaler Grausamkeit angewiesen“ seien, informiert der Produzent Yellow Tapir Films. Gezeigt wird eine unheimliche Geschichte über Einsamkeit und Gemeinschaft, erzählt in Bildern eines besten magischen Realismus. Ein geheimnisvolles Motto, das dem Film vorausgesetzt wurde, besagt: „Es wächst langsam wie ein Eiszapfen, aber eines Tages stürzt es ab und zerbricht“.


„Zima” (Winter), Reg. Tomasz Popakul, PL 2023, fot. © Yellow Tapir Films sp. z o.o. „Zima” (Winter), Reg. Tomasz Popakul, PL 2023, fot. © Yellow Tapir Films sp. z o.o.

Seit 2015 bildet auch das Forum „Visegrád in Short(s)“ das Filmfestival. Es widmet sich Filmschaffenden aus dieser Region und richtet sein besonderes Augenmerk auf die Kurzfilmlandschaft der sogenannten V4-Staaten Tschechien, Slowakei, Polen und Ungarn. Panel-Diskussionen, Präsentationen und Meisterklassen geben Einblicke in die facettenreiche Kurzfilmlandschaft dieser besonderen Region. Um der Bandbreite des gegenwärtigen filmischen Schaffens der Teilnehmenden gerecht zu werden, präsentieren jeweils auch Open Stage Screenings einen kurzweiligen Überblick über die Vielfalt der Region. Zusätzlich bietet das Forum deutschen Teilnehmenden die Gelegenheit, sich dem osteuropäischen Kino zu nähern und mit den Filmschaffenden der Region zu vernetzen.

Miloš Forman, Andrzej Wajda, Béla Tarr, Agnieszka Holland, Roman Polanski, Wojciech Has, Isztván Szabó und Vera Chytilová sind nur ein Bruchteil derer, die die Region zwischen Ostsee und Donau, Oder und Bug auch jenseits der damaligen sowjetischen Grenzen bekannt machten. Dennoch hat es der osteuropäische Film seit den Umbrüchen der späten 1980er und frühen 1990er schwer, außerhalb seiner Produktionsländer Verbreitung zu finden, informiert das Kurzfilm-Festival in Dresden.

INFO A. Łuba