Deutsche Redaktion

Stellvertretender Premierminister: Religionsunterricht an polnischen Schulen wird fortgesetzt

16.05.2024 14:00
Der Religionsunterricht an polnischen Schulen wird nicht abgeschafft, da er durch das Konkordat geschützt ist, teilte der stellvertretende Ministerpräsident und Verteidigungschef Władysław Kosiniak-Kamysz mit.
Stell. Ministerprsident Władysław Kosiniak Kamysz: Religionsunterricht an polnischen Schulen wird fortgesetzt.
Stell. Ministerpräsident Władysław Kosiniak Kamysz: Religionsunterricht an polnischen Schulen wird fortgesetzt.(ad) PAP/Marcin Obara

Seine Erklärung stammt aus einem Interview mit der Wochenzeitung „Gość Niedzielny“ über die laufende Debatte zur Rolle der Religion im Bildungswesen. Kosiniak-Kamysz, die auch das interministerielle Team für den Kirchenfonds leitet, wies darauf hin, dass die Diskussionen über den Fonds voranschreiten und erste Lösungen bis Juni erwartet werden. „Ich hoffe, dass wir während der Ferien mit den Vertretern der Kirchen und religiösen Gemeinschaften darüber diskutieren werden. Der Dialog über die in Vorbereitung befindlichen Gesetze ist sehr wichtig", erklärte er. Auf die Frage, wie er persönlich dazu stehe, ob Religion als Schulfach angeboten werden sollte, antwortete Kosiniak-Kamysz: „Natürlich. Aber [mein Kind] wird diese Möglichkeit vielleicht nicht haben, weil Bildungsministerin Barbara Nowacka der Meinung ist, dass es überhaupt keinen Religionsunterricht in der Schule geben sollte.“

Er kritisierte die von der linken Bildungsministerin vorgeschlagene Reduzierung des Religionsunterrichts auf eine Stunde pro Woche ab dem 1. September. „Es geht nicht darum, den Religionsunterricht in der Schule abzuschaffen, denn er ist im Konkordat verankert“, erklärte Kosiniak-Kamysz. Er bekräftigte die vertragliche Verpflichtung zur Aufrechterhaltung des Religionsunterrichts. Allerdings habe auch er Bedenken hinsichtlich der Qualität des Religionsunterrichts. Ihm nach bestehe „das Problem nicht darin, wo der Religionsunterricht stattfindet, sondern dass er vielerorts sehr schlecht ist“.

PAP/ps

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