Das IOC hatte am Dienstag Sportlerinnen und Sportlern aus Russland und Belarus wieder die Möglichkeit eingeräumt, in einzelnen Sportarten unter neutraler Flagge anzutreten, sofern sie den Krieg in der Ukraine nicht aktiv unterstützt haben und nicht mit dem Militär oder Militärvereinen in Verbindung stehen. Eine Entscheidung über ihre Teilnahme an den Spielen steht noch aus.
In einem Fernsehinterview bei TVP Info sagte Przydacz, dass die Frage der Anwesenheit russischer oder belarussischer Sportler von Wladimir Putin und Aljaksandr Lukaschenko politisch ausgenutzt werden könne. Dabei komme es nicht darauf an, ob sie unter der Flagge dieser Länder oder unter einer neutralen Flagge antreten. Er forderte daher, die Entscheidung, Athletinnen und Athleten aus diesen Ländern zu den Wettkämpfen zuzulassen, „so kritisch wie möglich“ anzugehen. Aus seiner Sicht sollte Polen auf diplomatischem Wege versuchen, die IOC-Entscheidung zu beeinflussen, welche er selbst als „enttäuschend“ bezeichnete.
Ob Polen die Olympischen Spiele 2024 in Paris boykottieren werde, sofern die Entscheidung bestehen bleibe, verriet er nicht. Diese Entscheidung müsse von mehreren Ländern gemeinsam getroffen werden, so der Minister.
Im Februar hatten das Ministerium für Sport und Tourismus und Vertreter von 34 anderen Ländern offiziell den Wunsch geäußert, Sportlerinnen und Sportler aus Russland und Belarus vom internationalen Sport auszuschließen. Dies würde auch die Teilnahme an den Olympischen Spielen im kommenden Jahr einschließen.
PAP/js