„Sie waren fasziniert von den größten Verbrechern der Welt, von Menschen, die Massaker begangen haben“, sagte Dobrzyński. Die Jugendlichen hätten Anschläge in Norwegen, Neuseeland und den USA analysiert. „Und das ist das Erschreckendste – sie haben ihre Fähigkeiten bewusst verbessert“, betonte er.
Laut Dobrzyński luden die Tatverdächtigen Anleitungen aus dem Internet herunter – etwa zum Bau von Sprengsätzen. Zudem sollen sie pyrotechnisches Material beschafft haben. Zwei der Männer wurden bereits im April von der polnischen Agentur für Innere Sicherheit (ABW) festgenommen, der dritte kurz darauf. Zu der betroffenen Schule wurden keine Angaben gemacht.
Justizminister warnt vor russischer Einflussnahme
Justizminister Adam Bodnar kommentierte den vereitelten Anschlag. Zwar gebe es bislang keine gesicherten Hinweise auf eine Verbindung zu Russland, gleichzeitig warnte er vor wachsender hybrider Bedrohung: „Wir müssen uns bewusst machen, dass russische Einflussnahme bereits stattfindet – und weiter zunehmen wird.“
Russische Dienste setzten dabei nicht nur eigene Agenten ein, sondern gewännen zunehmend Menschen aus dem Inland, so Bodnar: „Über soziale Medien werden gezielt Personen angesprochen, auch innerhalb der polnischen Gesellschaft.“ Das geschehe mitunter gegen Bezahlung – oder indem man die Naivität Einzelner ausnutze.
Laut Bodnar gibt es mittlerweile regelmäßig Sicherheitsvorfälle in Polen: „Es vergeht kaum eine Woche ohne neue Ermittlungen – sei es wegen Brandsätzen, Sabotage oder Spionage.“ Der aktuelle Fall zeige erneut, „wie sich die Sicherheitslage in Polen in den vergangenen Jahren verändert hat“.
PAP/jc