Der Chef der polnischen Diplomatie, Radosław Sikorski, hat am Dienstag im privaten Sender Polsat News über dringende Themen gesprochen. Er hat unter anderen den EU-Migrationspakt kritisiert. Wie der Politiker betonte, schütze Polen die Grenzen der EU. Gleichzeitig sei er enttäuscht über die fehlende positive Reaktion Deutschlands auf den Vorschlag, den Schutz der Ostgrenze, den Polen mit einer Investition von einer halben Milliarde Euro sicherstellt, gemeinsam zu finanzieren. Polen hoffe weiterhin auf eine Zusammenarbeit mit Deutschland und eine Stärkung der Europäischen Agentur für die Grenz- und Küstenwache Frontex, fügte er hinzu.
Seiner Meinung nach sollte Polen dafür entschädigt werden, dass es mehr Flüchtlinge aufnehme als andere Länder. Ihm nach habe Polen die Bestimmungen des Paktes bereits umgesetzt. Die EU sollte deshalb die Länder unterstützen, die die meisten Flüchtlinge aufnehmen.
„Ich hoffe Trump mag es ein Gewinner zu sein"
Der polnische Spitzendiplomat äußerte sich auch zum Krieg in der Ukraine. „Ich denke, die USA haben bereits so viel in die Verteidigung der ukrainischen Staatlichkeit investiert, dass es schwierig wäre, sich zurückzuziehen. Ein chaotischer Rückzug aus Afghanistan ist kein Ruhmesblatt für das Vermächtnis von Joe Biden. Wir zählen darauf, dass Präsident Trump gerne ein Gewinner ist, und auch, dass er den Friedensnobelpreis verdienen will, und das erfordert, einen gerechten Frieden zu schaffen“, sagte Sikorski am Montag gegenüber Polsat News.
Sikorski zufolge sei der einfachste Weg zur Beendigung des Konflikts der Rückzug Russlands auf seine international anerkannten Grenzen. Minister Sikorski sei überzeugt, dass dies „in fünf Minuten mit einem einzigen Telefonanruf von Putin an Gerasimow“, den Chef des russischen Generalstabs, erreicht werden könnte.
Polsat/MSZ/ps