Im Zusammenhang mit den Forderungen Polens ist Berlin bereit, Entschädigungen für Verluste zu zahlen, die während des Zweiten Weltkriegs entstanden sind. Außer Frage bleibe jedoch nach wie vor, die polnischen Forderungen vollständig zu erfüllen.
Das Blatt "Dziennik Gazeta Prawna" (DGP) berichtete am Freitag, dass die Abgeordneten der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands und der Grünen offen für Gespräche mit Polen über eine Entschädigung für den Zweiten Weltkrieg sind. Auf deutscher Seite entstehen allerdings Ideen einer anderen Form der Genugtuung, wie z.B. der Schaffung eines "Zukunftsfonds" oder der Beteiligung an den Kosten für den Wiederaufbau des Sächsischen Schlosses.
Unabhängig von der Art der Entschädigung, bemerkt die polnische Zeitung, würde sich die Summe erheblich von dem Betrag unterscheiden, den die polnischen Abgeordneten fordern.
Der parlamentarische Ausschuss von Arkadiusz Mularczyk schätzt die Verluste, die Polen während des Zweiten Weltkriegs von Seiten Deutschlands erlitten hat, auf etwa 1 Billion US-Dollar. "DGP" prognostiziert, dass die Frage der Reparationen aus Deutschland nach den Präsidentschaftswahlen in Polen, die 2020 stattfinden werden, in die öffentliche Debatte zurückkehren wird. Die Tageszeitung erinnert daran, dass Berlin ähnliche Forderungen aus Griechenland bislang entschieden zurückwies.
Dziennik/Gazeta Prawna/ps