Deutsche Redaktion

Duda und Morawiecki fordern Reaktion der EU nach Nawalnys Verhaftung

18.01.2021 09:56
Das Vorgehen der russischen Behörden gegen Alexei Nawalny kann nicht ohne Folgen für die Beziehungen der internationalen Gemeinschaft zu diesem Land bleiben, schrieb Polens Präsident Andrzej Duda auf Twitter. Auch Premierminister Mateusz Morawiecki und Außenminister Zbigniew Rau haben sich zur Verhaftung des Oppositionellen geäußert.
Alexei Nawalny wurde nur wenige Minuten nach der Landung auf dem Flughafen Scheremetjewo bei der Passkontrolle verhaftet.
Alexei Nawalny wurde nur wenige Minuten nach der Landung auf dem Flughafen Scheremetjewo bei der Passkontrolle verhaftet.Reuters/ Forum

Gestern Nachmittag sind Alexei Nawalny und seine Frau mit einem Flugzeug nach Moskau zurückgekehrt. Medienberichten zufolge wurde Nawalny nur wenige Minuten nach der Landung auf dem Flughafen Scheremetjewo bei der Passkontrolle verhaftet. Laut der Sprecherin des Oppositionellen, Kira Yarmysh, haben sich Polizisten während der Festnahme geweigert zu sagen, was der Grund für die Festnahme von Navalny war.

Starke Reaktion aus den baltischen Staaten und Polen

Litauen, Lettland und Estland haben sofort auf die Ereignisse in Moskau reagiert. In einer gemeinsamen Erklärung forderten sie die Freilassung des Oppositionellen und forderten die Europäische Union auf, "restriktive Maßnahmen als Reaktion auf diese unverschämte Aktion zu ergreifen."

Polens Staatspräsident Andrzej Duda, Premierminister Mateusz Morawiecki und der Chef des Außenministeriums Zbigniew Rau haben sich ebenfalls zu dem Fall geäußert.

"Das Verhalten der russischen Behörden gegenüber Alexei Nawalny kann nicht ohne Folgen für die Beziehungen der internationalen Gemeinschaft zu diesem Land bleiben. Im Namen Polens - einem Mitglied des UN-Menschenrechtsrates - appelliere ich in dieser Situation an die internationale Solidarität", schrieb Präsident Duda auf Twitter.

"Die Verhaftung ist ein weiterer Versuch, die demokratische Opposition in Russland einzuschüchtern. Eine schnelle und unmissverständliche Antwort auf EU-Ebene ist notwendig. Die Achtung der Bürgerrechte ist ein Grundpfeiler der Demokratie. Ich appelliere an die Behörden in Russland, den Inhaftierten sofort freizulassen", kommentierte Premierminister Morawiecki die Verhaftung Nawalnys.

Auch Zbigniew Rau hat die Ereignisse in Russland verurteilt und  die sofortige Freilassung des Oppositionellen gefordert.

"Ich verurteile die Inhaftierung von Nawalny aufs tiefste und hoffe auf seine sofortige Freilassung. Ich drücke meine Solidarität mit allen russischen Bürgern aus, die die Ideale des inhaftierten russischen Oppositionsführers teilen. Alexey, geben Sie nicht auf!", schrieb Rau auf Twitter.

Der russische Dissident hat vor einigen Tagen in den sozialen Medien angekündigt, dass er nach Russland zurückkehren will. Nawalny hatte sich mehrere Monate in Deutschland aufgehalten, um sich dort nach einem gescheiterten Vergiftungsversuch durch russische Geheimdienste zu erholen.

IAR/pap/ps/jc