Der Zusammenschluss soll sich auf ein Gebiet konzentrieren, in dem das polnische Staatsunternehmen bereits seit mehr als 70 Jahren Erdgas fördert, teilte PGNiG in einer Erklärung mit. Sein stellvertretender CEO Robert Perkowski wurde mit den Worten zitiert, dass die Ukraine "über eine der größten Gasreserven in Europa verfügt" und "ein sehr attraktives Wachstumspotenzial für Upstream-Unternehmen wie PGNiG bietet."
- Wir sind besonders an der Entwicklung der Gasproduktion in der Westukraine interessiert, der Region, die an das Gebiet angrenzt, in dem wir bereits seit mehreren Jahrzehnten Erdgas fördern - sagte Perkowski in einer Pressemitteilung. Er fügte hinzu, dass eine mögliche Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen zu einer Steigerung der Erdgasförderung im westlichen Teil der Ukraine führen könnte. - Das wäre sowohl für die Entwicklung beider Unternehmen als auch für die Stärkung der Energiesicherheit in Mittel- und Osteuropa von Vorteil - sagte Perkowski.
Otto Waterlander, der Betriebsleiter der Naftogaz-Gruppe, sagte: "Indem wir internationale Partner gewinnen, intensivieren wir das Tempo der Freisetzung des ukrainischen Ressourcenpotenzials." Er fügte hinzu, wie auf der Website des polnischen Gasunternehmens zitiert wurde, dass PGNiG "eine Aktiengesellschaft mit hohen Standards und einer erfolgreichen Erfolgsbilanz bei Explorations- und Produktionsaktivitäten sowohl in Polen als auch im Ausland ist." Insbesondere, so sagte er, habe PGNiG "nachweisliche Erfolge in der Region, die an den ukrainischen Teil der Karpaten grenzt."
- Ich bin zuversichtlich, dass wir gemeinsam in der Lage sein werden, für beide Seiten vorteilhafte Synergieeffekte zu erzielen, die zum strategischen Ziel von Naftogaz beitragen werden der Ukraine dabei zu helfen, innerhalb der nächsten 10 Jahre Energieunabhängigkeit zu erreichen, indem wir die Erdgasproduktionsmengen steigern", fügte Waterlander hinzu.
Die Ankündigung der Zusammenarbeit folgt auf einen Bericht Ende letzten Jahres, wonach PGNiG versucht, mehr Gas in die benachbarte Ukraine zu exportieren, während es auch Möglichkeiten zur Förderung und Speicherung in diesem Land anstrebt. Der polnische Energieriese sagte im Oktober letzten Jahres, dass er eine Investitionsvereinbarung mit Energy Resources of Ukraine (ERU) über ein "gemeinsames Explorations- und Produktionsprojekt" in der Ukraine unterzeichnet habe.
Die polnische PGNiG und Energy Resources of Ukraine haben Ende 2019 eine Vereinbarung über die Zusammenarbeit bei der Bohrung und Förderung von Gas aus Lagerstätten an der polnisch-ukrainischen Grenze getroffen. Die jüngste Absichtserklärung mit der ukrainischen Naftogaz kommt zu einer Zeit, in der Polen intensiv daran arbeitet, seine Gasabhängigkeit von Russland zu reduzieren.
Polens PGNiG sagte im November 2019, dass es ein langfristiges Abkommen über Gasimporte mit der russischen Gazprom nicht verlängern werde, wenn der Vertrag Ende 2022 ausläuft.
energetyka24/ps