Der amerikanische Außenministeriumsberater Derek Chollet weilt zu einem dreitägigen Besuch in Warschau. Thema der Gespräche ist die umstrittene Gasverbindung Nord Stream 2. Das Treffen findet eine Woche nach dem Besuch der Bundeskanzlerin in Washington statt, wo wahrscheinlich eine Einigung zwischen Deutschland und den USA in der Debatte um die Ostsee-Pipeline vereinbart wurde. Wie das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf Regierungsvertreter in Berlin und Washington am Dienstagabend berichtete, gibt die US-Regierung ihren Widerstand gegen die umstrittene Gasleitung auf, durch die die USA eine zu starke Abhängigkeit Europas von russischen Energielieferungen befürchten.
Polen und die Ukraine sind Gegner der deutsch-russischen Investition. Sie sehen in dem Projekt ein „geopolitisches Projekt des Kremls, das dazu dient, den Einfluss Russlands auf die Energieressourcen Europas auszuweiten und die Ukraine zu umgehen“. Sie befürchten auch, dass Russland den Gastransport als Waffe einsetzen könnte.
Die Pipeline Nord Stream 2 befindet sich bereits seit längerem im Bau. Vollständig abgeschlossen ist die Rohrverlegung in russischen, finnischen und schwedischen Gewässern, in deutschen Gewässern größtenteils.
IAR/jc