Im Rahmen des Vertrags mit dem russischen Gasriesen Gazprom, der 1996 von beiden Ländern unterzeichnet wurde, kauft Polen jährlich bis zu 9 Milliarden Kubikmeter Erdgas, wobei der Gesamtverbrauch Polens bei etwa 17 Milliarden Kubikmetern pro Jahr liegt.
- Alles deutet darauf hin, dass am 1. Oktober nächsten Jahres Gas durch die Baltic-Pipe-Rohrleitung nach Polen geleitet wird - sagte Piotr Naimski, der Beauftragte der polnischen Regierung für strategische Energieinfrastruktur, am Montag.
Er fügte hinzu, dass die neue Gasleitung "es ermöglichen wird, die für die polnische Wirtschaft notwendige Menge an Gas aus anderen Quellen als Russland zu beziehen". Naimski sagte im Februar 2019, dass Polen nach Beendigung des langfristigen Liefervertrags mit dem staatlichen russischen Produzenten Gazprom Ende 2022 kein russisches Gas mehr kaufen werde.
Die Baltic Pipe-Gasleitung, die derzeit unter der Ostsee gebaut wird, soll Polen über Dänemark mit norwegischen Gasfeldern verbinden. Sie ist Teil der Bemühungen Warschaus, die Gasversorgung des Landes zu diversifizieren und die Energieabhängigkeit von Russland zu verringern. Die Leitung soll im Oktober nächsten Jahres in Betrieb genommen werden und zunächst eine Kapazität von 2 bis 3 Milliarden Kubikmetern pro Jahr haben. Letztendlich soll die Baltic Pipe jährlich 10 Milliarden Kubikmeter Erdgas von Norwegen über Dänemark nach Polen transportieren können.
Polens Präsident hat die Rohrleitung 2019 als "ein strategisches Projekt für die Energiewende in Polen sowie für die Energiesicherheit der gesamten Region Mittel- und Osteuropas" bezeichnet.
PAP/ps