Deutsche Redaktion

"Ein Ort des Erinnerns und der Begegnung mit Polen"

16.09.2021 10:46
In Berlin wird ein Denkmal für die polnischen Opfer der deutschen Nazi-Besatzung errichtet, teilte der stellvertretende polnische Außenminister am Mittwoch mit.
Szymon Szynkowski vel Sęk
Szymon Szynkowski vel SękPAP/Radek Pietruszka

In Berlin wird ein Denkmal für die polnischen Opfer der deutschen Nazi-Besatzung errichtet, teilte der stellvertretende polnische Außenminister am Mittwoch mit.

"Das vorgestellte Konzept ist ein Höhepunkt in der ersten Phase des Gedenkens an die polnischen Opfer des Zweiten Weltkriegs in der deutschen Hauptstadt", sagte Szymon Szynkowski vel Sęk während einer Pressekonferenz in Warschau.

Bei der Vorstellung des Denkmalkonzepts am Mittwoch in Berlin sagte Bundesaußenminister Heiko Maas: „Mit dem Überfall auf Polen begann im September 1939 der nazionalsozialistische Vernichtungskrieg in Mittel- und Osteuropa. Das unermessliche Leid der polnischen Zivilbevölkerung war lange nur ein Splitter in der deutschen Erinnerung. Deshalb ist es so wichtig, dass wir den Beschluss des deutschen Bundestages zu einem Ort der Erinnerns und der Begegnung mit Polen hier in Berlin jetzt umsetzen".

Wie Szynkowski vel Sęk betonte, wurde das Konzept in Absprache mit Vertretern aller deutschen politischen Kräfte und unter Beteiligung polnischer Historiker entwickelt.

„Bedeutsam ist auch, dass das vorgelegte Konzept vorsieht, dass der Bau des Denkmals von der Errichtung eines Bildungszentrums begleitet wird, das in mehrsprachiger und digitaler Form die spezifische und grausame Natur des deutschen Angriffs auf Polen und der Besetzung Polens darstellt“, sagte Polens stellvertretender Außenminister.

Das vorgestellte Konzept weist auch darauf hin, dass "Deutschland die volle Verantwortung für die im Namen Deutschlands und durch die Deutschen begangenen Verbrechen trägt und dies auch in Zukunft tun wird", betonte der Politiker.

"Konzept und Bau des Denkmals sind kein Ende der Geschichtsdiskussion, sondern im Gegenteil eine wichtige Etappe auf dem Weg der Diskussion über Verantwortung und Versöhnung", so Szynkowski vel Sęk.

Als Standort schlagen die Experten ein Gelände in der Nähe des Kanzleramts im Berliner Tiergarten oder ein Grundstück in der Nähe des Anhalter Bahnhofs vor. Für die Gestaltung soll nach den Vorstellungen der Kommission ein Wettbewerb ausgeschrieben werden.


IAR/PAP/jc