Deutsche Redaktion

Morawiecki: Wir schlagen neues Kapitel in deutsch-polnischen Beziehungen auf

13.12.2021 07:27
„Heute schlagen wir ein neues Kapitel in den deutsch-polnischen Beziehungen auf, denn wir haben einen Regierungswechsel in Berlin", sagte Ministerpräsident Mateusz Morawiecki nach einem Gespräch mit dem neuen Bundeskanzler Olaf Scholtz.
Ministerprsident Mateusz Morawiecki (r.) hat sich am Sonntag in Warschau mit dem neuen deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz getroffen.
Ministerpräsident Mateusz Morawiecki (r.) hat sich am Sonntag in Warschau mit dem neuen deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz getroffen. PAP/Radek Pietruszka

Auf einer Pressekonferenz nach diesem Treffen erwähnte Morawiecki unter anderem den Jahrestag der Verhängung des Kriegsrechts in Polen. „Die Polen wissen und spüren, welches Übel das Kriegsrecht über Polen gebracht hat. Es war ein verlorenes Jahrzehnt, verlorene Träume der Polen, zerstörte Solidarität und die Tatsache, dass wir weitere acht Jahre auf den Anbruch der Freiheit warten mussten, die uns 1989 erreicht hat. Damals wurde auch Deutschland wiedervereinigt", sagte Morawiecki.

In diesem Zusammenhang sagte er, dass das Treffen mit dem neuen deutschen Bundeskanzler am Vorabend dieses Jahrestages symbolisch sei. „Dies ist ein symbolischer Tag, ein sehr wichtiges Datum und unser erstes Treffen", sagte er.

Morawiecki zeigte sich überzeugt, dass „die nächsten Kapitel der deutsch-polnischen Beziehungen mit positiven Worten geschrieben werden" und dass dies „eine gute Zusammenarbeit für die gesamte EU" sein werde. „Wir wollen, dass Europa stark ist, wir wollen, dass Europa in der Lage ist, die vor uns liegenden Herausforderungen zu meistern, um mit anderen Regionen der Welt, d.h. den Vereinigten Staaten, China und Indien, konkurrieren zu können. Wir wollen, dass Europa eine große Zukunft hat, und das hängt zu einem großen Teil von der deutsch-polnischen Zusammenarbeit ab", betonte Polens Regierungschef.

In einer Rede nach dem Treffen ging der deutsche Regierungschef auf die Situation an der russisch-ukrainischen Grenze und Informationen über die Konzentration russischer Truppen in der Region ein. "Es ist klar, dass Europa gemeinsam deutlich machen muss, dass wir das nicht akzeptieren, dass wir nicht einverstanden sind mit dem, was derzeit dort passiert. Die Unverletzlichkeit der Grenzen in Europa ist etwas, das wir gemeinsam unterstreichen - als Europäische Union, als Deutsche, als Polen. Eine Verletzung der territorialen Integrität werden wir nicht akzeptieren", erklärte der deutsche Bundeskanzler.

Nach der gemeinsamen Pressekonferenz begab sich Scholz zum Piłsudski-Platz in Warschau, wo er vor dem Grabmal des Unbekannten Soldaten einen Kranz niederlegte.

IAR, PAP/ps