Deutsche Redaktion

Polens Ministerpräsident begrüßt Fertigstellung der Grenzmauer zu Belarus

01.07.2022 07:00
Die 187 Kilometer lange Barriere wurde als Reaktion auf eine Grenzkrise errichtet, bei der Tausende von Migranten Ende letzten Jahres versuchten, illegal aus Weißrussland nach Polen einzureisen. 
Die Stahlmauer an der polnisch-weirussischen Grenze ist fertig.
Die Stahlmauer an der polnisch-weißrussischen Grenze ist fertig. PAP/Artur Reszko

Mateusz Morawiecki hat am Donnerstag das Grenzdorf Kuźnica in der Nähe von Weißrussland besucht, um die Fertigstellung einer Stahlmauer bekannt zu geben. Die 187 Kilometer lange Barriere wurde als Reaktion auf eine Grenzkrise errichtet, bei der im vergangenen Jahr Tausende von Migranten versuchten, illegal aus Weißrussland nach Polen einzureisen.

„Der blutigste Krieg seit dem Zweiten Weltkrieg findet an unserer Ostgrenze statt. Heute sehen wir, dass dieser Krieg sein erstes Kapitel schon vorher hatte – mit Lukaschenkos Angriff auf die polnische Grenze“, sagte Morawiecki gegenüber Reportern.

„Einwanderer wurden von belarussischen Grenzschutzbeamten auf polnisches Territorium geschoben. Schon damals haben sich unsere Dienste, Polizisten und Soldaten, der Situation gestellt und unsere Grenze verteidigt", so Morawiecki. Er fügte hinzu, dass einige Monate später die Ereignisse noch tragischer wurden, als Putin die Ukraine angegriffen hat.

Polens Regierungschef zufolge sei die Stahlmauer „notwendig, um die polnische Grenze zu schützen und es uns zu ermöglichen, uns auf Gebiete zu konzentrieren, in denen heute ein Kampf um die Zukunft Europas und die Zukunft Polens stattfindet“. Die Grenzmauer, fuhr Morawiecki fort, zeige „unsere Leistungsfähigkeit“ und „zeigt, dass wir verantwortungsvoll, besonnen und weitsichtig sind“.

Er dankte Polens Grenzschutzbeamten und Polizisten für den Schutz des Landes vor dem Zustrom illegaler Migranten und dafür, dass sie sich "in die Lage von Menschen hineinversetzen konnten, die es irgendwie geschafft hatten, polnisches Territorium zu erreichen", berichtete die Nachrichtenagentur PAP.

Das Regime des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko ermutigt seit dem letzten Jahr Migranten aus dem Nahen Osten und Afrika, illegal nach Polen einzureisen. Die Europäische Union, die NATO und die Vereinigten Staaten haben Lukaschenko vorgeworfen, die Flüchtlingskrise als Vergeltung für westliche Sanktionen gegen sein Regime inszeniert zu haben.


PAP, wydarzenia.interia.pl/ps