Deutsche Redaktion

Polens UN-Vertreter: Russland muss seine neokoloniale Agenda aufgeben

10.08.2022 14:00
"Als Land ohne koloniale Geschichte reagiert Polen besonders empfindlich auf jede Form der gewaltsamen Unterwerfung, geschweige denn auf eine illegale militärische Aggression in seiner unmittelbaren Nachbarschaft", so ein polnischer Vertreter bei einer UN-Debatte. 
UN flag United Nations
UN flag United Nations Polish Ministry of Foreign Affairs/gov.pl

"Wir fordern Russland auf, seine neokoloniale Agenda aufzugeben und seinen sinnlosen Krieg in der Ukraine zu beenden, denn er trifft die schwächsten Bevölkerungsgruppen auf der ganzen Welt", so der stellvertretende Botschafter Polens bei den Vereinten Nationen bei einer offenen Debatte des UN-Sicherheitsrats mit dem Titel "Frieden und Sicherheit in Afrika". Dies betreffe vor allem die am wenigsten entwickelten Länder, von denen die meisten in Afrika liegen, fügte er hinzu.

"Auch wenn der Kolonialismus gemeinhin als ein schwerer Fehler der Vergangenheit angesehen wird, ist er leider nicht vollständig ausgerottet worden. Stattdessen hat er sein Angesicht in einen Neokolonialismus umgewandelt und sich in verschiedenen Teilen der Welt ausgebreitet", fuhr Mateusz Sakowicz fort. Gehe es nach nach Vertreter reagiere Polen als Land ohne koloniale Vergangenheit besonders empfindlich auf jede Form der gewaltsamen Unterwerfung, "ganz zu schweigen von einer illegalen militärischen Aggression in seiner unmittelbaren Nachbarschaft".

Der polnische Diplomat betonte auch "die Präsenz privater Söldner auf dem afrikanischen Kontinent, die oft mit brutaler Gewalt und einer langen Liste von Verstößen gegen die Zivilbevölkerung in Verbindung gebracht wird".

Der PAP-Nachrichtenagentur zufolge bleibe die russische private Militärfirma "Wagner Gruppe" unter anderem in der Zentralafrikanischen Republik aktiv. Polens Staatspräsident Andrzej Duda wird im September Westafrika besuchen, um "die Wahrnehmung des Kontinents zu ändern" und sein "enormes Potenzial" zu unterstreichen, das "noch weitgehend ungenutzt ist", hat Sakowicz während der UN-Debatte angekündigt.


PAP, media.un.org/ps