Deutsche Redaktion

Warschau fordert weiterhin die Rückgabe des Flugzeugwracks

11.04.2023 09:52
Am Ostermontag gedachten konservative Regierungsmitglieder der Flugzeugkatastrophe von Smoleńsk. Die polnische Delegation war auf dem Weg nach Katyń, um der Opfer eines sowjetischen Massakers an polnischen Offizieren im Zweiten Weltkrieg zu gedenken. Niemand hat den Absturz überlebt.
Eine Delegation der Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) legte Krnze vor den Denkmlern von Prsident Lech Kaczyński und den Opfern der Smoleńsk-Tragdie in Warschau nieder. An der Zeremonie nahm unter anderem Prsident Andrzej Duda (im Bild) teil.
Eine Delegation der Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) legte Kränze vor den Denkmälern von Präsident Lech Kaczyński und den Opfern der Smoleńsk-Tragödie in Warschau nieder. An der Zeremonie nahm unter anderem Präsident Andrzej Duda (im Bild) teil.PAP

Zweifellos deuten alle Beweise darauf hin, dass es an Bord der Tupolew zwei Explosionen gegeben hat, sagte der Vize-Fraktionschef der regierenden Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS), Marek Suski, am Dienstag im öffentlich-rechtlichen Fernsehen TVP.

„Es wurden Spuren von Sprengstoff gefunden, Russland gibt das Wrack nicht zurück und vernichtet die Beweise“, fügte der Politiker hinzu.

Laut Suski war die Flugzeugkatastrophe ein Vorspiel zum Ukraine-Krieg. „Denn die Russen wussten, dass die Polen die Demokratie, die Freiheit und die Souveränität von sich selbst und ihren Nachbarn verteidigen würden“.

Ihm zufolge „haben wir es mit einem Krieg an der Frontlinie zu tun, einem Informationskrieg mit Lügen und Verleumdungen“.

„Russland gibt die Wrackteile nicht zurück, sondern vernichtet die Beweise. Doch das polnische Flugzeug ist Teil Polens. In gewissem Sinne besetzt Russland einen Teil des polnischen Eigentums. Das alles ist ein sehr ernst zu nehmender Grund dafür, dass sie etwas zu verbergen haben.“

Am Montag forderte der Ständige Vertreter Polens bei den Vereinten Nationen, Krzysztof Szczerski, Russland im Sicherheitsrat auf, das Wrack des Präsidentenflugzeugs zu übergeben. 

Am 10. April 2010 kamen beim Absturz der Tu-154M in der Nähe von Smoleńsk 96 Menschen ums Leben, darunter Präsident Lech Kaczyński und seine Frau Maria, die höchsten Befehlshaber der polnischen Armee und der letzte Präsident der Republik Polen im Exil Ryszard Kaczorowski. Die Delegation war auf dem Weg ins nahe gelegene Katyń, um an Veranstaltungen zum 70. Jahrestag des Massakers von Katyń im Jahr 1940 teilzunehmen. Damals wurden fast 22.000 polnische Kriegsgefangene, hauptsächlich Offiziere, Polizisten und Verwaltungsangestellte, von den Sowjets ermordet.

Das Wrack sollte bereits nach Abschluss der russischen Untersuchung, d. h. nach dem 12. Januar 2011, nach Polen zurückkehren.


PAP/jc