Die Gegenoffensive der ukrainischen Streitkräfte kann zu bedeutenden Ergebnissen führen, nicht nur auf dem Schlachtfeld, sondern auch in den Köpfen der Ukrainer, Europäer, Amerikaner und anderer, was die Ukraine auf den Weg zum Sieg bringen werde, erklärte der ehemalige CIA-Direktor General David Petraeus im Interview mit dem Online-Blatt Kiev Independent.
Dem General zufolge nähere sich der Krieg einer entscheidenden Phase. Die russischen Streitkräfte seien „erheblich geschwächt. In vielen Fällen kämpfen sie bereits seit einem Jahr oder sogar länger ununterbrochen. Das russische Kommando zieht seine Einheiten nicht ab, um sie nach Verlusten wieder aufzustellen. Sie stellen einfach neue, schlecht ausgebildete und ausgerüstete Soldaten ein", sagte Petraeus.
Die russischen Soldaten seien „weder diszipliniert noch gut kommandiert. Es fehlt ihnen also an Zusammenhalt und Disziplin, wenn sie sich unter ukrainischem Druck auf Verteidigungspositionen zurückziehen", so der General. Gleichzeitig „haben die ukrainischen Streitkräfte viele Monate lang trainiert. Sie sind gut diszipliniert. Sie werden gut geführt und sind gut ausgerüstet. (...) Sie sind entschlossen, ihr Land zu befreien", betonte er.
Petraeus misst der dynamischen Initiative die größte Bedeutung bei. „Die Ukraine hat jahrelang, aber vor allem seit Beginn dieser Kriegsphase, daran gearbeitet, Eigeninitiativen zu entwickeln, wie es im alten sowjetischen System nicht üblich war. Das sowjetische System sah vor, dass man tut, was einem gesagt wird. Und Initiative entsteht, wenn man das Richtige tut, auch wenn einem etwas nicht gesagt wurde", betonte der ehemalige CIA-Chef im Interview mit dem Kiev Independent.
Die Ukraine sei bereit, „die lang erwartete Gegenoffensive zu starten und die von Russland besetzten Gebiete zurückzuerobern", erklärte der ukrainische Präsident am Samstag. „Wir glauben fest an unseren Erfolg. Ich weiß nicht, wie lange es dauern wird. Die Situation kann sich in verschiedene Richtungen entwickeln. Aber wir werden es schaffen, wir sind bereit", erklärte Wolodymyr Selenskyj.
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