Sozialer Wohnungsbau: Polnische Linke setzt auf Wiener Konzept

Der Wohnungsbau wird eine zentrale Forderung im Wahlkampf der Linken sein, kündigte der Vorsitzende der Partei „Razem“, Adrian Zandberg an. Der Politiker war am Montag und Dienstag nach Wien gereist, um sich mit österreichischen Politikern über das dortige Wohnungsbauprogramm auszutauschen. 

Der Wohnungsbau wird eine zentrale Forderung im Wahlkampf der Linken sein, kündigte der Vorsitzende der Partei „Razem“, Adrian Zandberg an.

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Gemeinsam mit dem Stabschef der Linken, dem stellvertretenden Sejm-Sprecher Włodzimierz Czarzasty und dem Abgeordneten Andrzej Szejna war Adrian Zandberg in die österreichische Hauptstadt gereist. Im Interview mit der Presseagentur PAP betonte er, Wien habe bewiesen, dass eine andere Wohnungspolitik möglich sei. „Die meisten Bewohner zahlen hier eine niedrige, regulierte Miete. Die Wohnungen werden von der Stadtverwaltung gebaut und vermietet. Das ist eine faire und billigere Lösung, als Milliarden aus dem Budget an Banken und Bauträger zu verteilen“, sagte er.

„Am Montag haben wir mit dem Wiener Bürgermeister Michael Ludwig und seinem Team gesprochen. Wir haben uns das städtische Unternehmen angesehen, das für den Bau und die Instandhaltung der Wohnungen zuständig ist.“ informierte er und ergänzte, „Wir haben mit Experten über die Finanzierung, die Vorteile von öffentlichem Eigentum und moderne Immobilienplanung gesprochen.“ Am Dienstag habe es zudem ein Treffen mit dem Vorsitzenden der österreichischen Linken, Andy Babler, gegeben, dem Kopf des Wohnungsbauprogramms.

Babler habe von anfänglichen Schwierigkeiten erzählt, so Zandberg. Viele hätten das Projekt der Sozialisten zunächst für eine unmögliche Träumerei gehalten. Dennoch seien dadurch allein in Wien 220.000 Wohnungen entstanden. „Denen ist es zu verdanken, dass die österreichische Hauptstadt eine der lebenswertesten Städte der Welt ist“, betonte der Österreicher.

Auch im polnischen Wahlkampf wird der Wohnungsbau eine zentrale Rolle spielen, erklärte Zandberg. Die Linke lasse sich dabei von österreichischen Erfolgen inspirieren, denn ein öffentliches Wohnbauprogramm biete „echte Freiheit: ein günstiges Dach über dem Kopf und niedrigere Lebenshaltungskosten.“

Die Bürgerplattform und die PiS-Partei hingegen seien auf dem falschen Weg, so Zandberg. Sie versuchten, die Wohnungskrise mit Krediten zu lösen, gössen aber stattdessen Öl ins Feuer. Das habe bereits in der Vergangenheit nicht funktioniert. Lediglich Banken und eine Handvoll Bauträger hätten davon profitiert, so der Politiker. Die Linke hingegen wolle kein Geld aus dem Haushalt mehr für etwas verschwenden, das nicht funktioniert, sondern stattdessen Lösungen bieten, die sich in anderen Ländern bereits bewährt hätten.

PAP/js