Deutsche Redaktion

Polen verstärkt wegen Präsenz der Wagner-Gruppe in Belarus seine Grenzverteidigung

28.06.2023 21:02
„Es könnte eine neue Phase der hybriden Kriegsführung bedeuten, eine viel schwierigere Phase als die, die wir bisher erlebt haben", sagte der stellvertretende Ministerpräsident und Vorsitzende der Partei Recht und Gerechtigkeit am Mittwoch.
Wicepremier Jarosław Kaczyński
Wicepremier Jarosław KaczyńskiTVP Info (screen)

„Wir haben zumindest potenziell eine neue Situation in Weißrussland, die Präsenz der Wagner-Gruppe dort. Von den Daten, die wir im Moment haben, könnte man annehmen, dass es etwa 8.000 Soldaten sind", sagte Jarosław Kaczynski. „Dies ist ein Element, das für die Ukraine gefährlich ist, und die Ukrainer sind sich dessen bewusst, es ist potenziell auch für Litauen gefährlich, und schließlich könnte es auch für uns gefährlich sein. Es könnte eine neue Phase der hybriden Kriegsführung bedeuten, eine viel schwierigere Phase als die, die wir bisher erlebt haben", warnte Kaczyński.

„Deshalb wurden Entscheidungen über die Verstärkung unserer Verteidigung an der Ostgrenze getroffen, sowohl in Bezug auf bestimmte Sofortmaßnahmen als auch auf solche, die dauerhaft sein werden".

Nach der Beendigung ihrer Revolte haben sich Wagner-Chef Prigoschin und seine Söldner nach einem von Minsk vermittelten Rückzug nach Belarus begeben. Sie müssten, Kreml-Sprecher Dmitri Peskow zufolge, keine Strafverfahren in Russland fürchten.

Der seit Monaten schwelende Machtkampf zwischen Prigoschin und der russischen Armeeführung war letzte Woche Samstag eskaliert. Prigoschin beschuldigte Verteidigungsminister Sergej Schoigu, den Befehl zu einem Angriff auf ein Militärlager der Wagner-Truppe gegeben zu haben.

Die Einheit hat in Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine an der Seite regulärer russischer Truppen gekämpft und eine wichtige Rolle bei der Eroberung der Stadt Bachmut im Gebiet Donezk gespielt. Allerdings gab es seit Monaten Streit um Kompetenzen und um Munitionsnachschub, berichteten Medien.


PAP/ps