Deutsche Redaktion

Ukraine appelliert an Interpol, Kollaborateure in der EU zu verfolgen

16.07.2023 08:50
Die ukrainische Staatspolizei wendet sich an Interpol wegen Kollaborateuren, die in EU-Länder geflohen sind und sich dort als Kriegsopfer ausgeben, berichtet das Portal NV.UA unter Berufung auf einen Polizeivertreter aus der Region Charkiw. 
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Bild:PAP/EPA/EVANGELOS BOUGIOTIS

Ukrainische Kollaborateure würden nicht immer nach Russland fliehen, berichtete der Beamte. Einige von ihnen würden sich in EU-Ländern verstecken und als vor dem Krieg fliehende ukrainische Bürger ausgeben. Die Ukraine hat bisher 25 Anträge für solche Personen an Interpol gestellt, so der Leiter der Strafverfolgungsbehörde in der Region Charkiw.

„Wir nehmen jeden, der während der Besatzung mit den Russen zusammengearbeitet hat, in eine Datenbank auf und leiten den Bericht an Interpol weiter. Wir informieren unsere ausländischen Kollegen darüber, dass es sich bei diesen Personen nicht um 'Kriegsopfer' oder politische Flüchtlinge handelt, wie sie sich dort darzustellen versuchen, sondern um Personen, die verdächtigt werden, in der Ukraine Verbrechen begangen zu haben", erklärte Serhij Bolwinow.

Wie er versicherte, habe die ukrainische Polizei beschlossen, die Kollaborateure festzunehmen. Der Verdacht einer Straftat sei die Grundlage dafür, dass diese Personen an die Ukraine ausgeliefert und in ihrem Heimatland vor Gericht gestellt werden sollten, so der Beamte.


PAP/ps