Deutsche Redaktion

Zweiter Weltkrieg: Es gibt noch unerforschte Themen

15.11.2023 11:58
Der Zweite Weltkrieg war kein Krieg der deutschen Partei NSDAP, alle Verbrechen auf polnischem Boden wurden vom deutschen Staat begangen, sagte Prof. Grzegorz Kucharczyk vom Institut für Geschichte der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Łódź (Lodsch). 
Bei der Belagerung von Warschau im September 1939 zerstrte die deutsche Luftwaffe ganze Straenzge durch Bombenangriffe weitgehend. Nach der Niederschlagung des Warschauer Aufstandes 1944 lie Heinrich Himmler groe Teile der polnischen Hauptstadt planmig sprengen.
Bei der Belagerung von Warschau im September 1939 zerstörte die deutsche Luftwaffe ganze Straßenzüge durch Bombenangriffe weitgehend. Nach der Niederschlagung des Warschauer Aufstandes 1944 ließ Heinrich Himmler große Teile der polnischen Hauptstadt planmäßig sprengen.NAC/Wydawnictwo Prasowe Kraków-Warszawa

Wie Kucharczyk während der Konferenz "Nicht nur Nürnberg.... Deutsche Verbrechen auf polnischem Boden 1939-1945 und ihre Aufarbeitung in der Nachkriegszeit", betonte, haben wir es heute mit dem Phänomen der Verwischung historischer Bedeutungen zu tun.

„Wir leben in einer Zeit, in der wir an grundlegende Fakten erinnert werden müssen. Der ideologische Plan zur Vernichtung Polens, den das Deutsche Dritte Reich zwischen 1939 und 1945 durchführte, ist auf den Seiten von Adolf Hitlers „Mein Kampf“ niedergeschrieben“, erinnerte der Historiker.

„Dort wurde wiederholt, dass die Deutschen das Land germanisieren müssen, nicht das Volk.“

Wie er sagte, begannen in den 1990er Jahren die Historiker, die sowjetischen Verbrechen zu erforschen, und dies dominierte ihr Interesse. „Es schien auch, dass der Stand der Forschung über die deutschen Verbrechen als erschöpft angesehen werden könnte. Das war und ist natürlich nicht der Fall; es gibt noch unerforschte Themen.“

Die Konferenz "Nicht nur Nürnberg..." findet in Lodsch statt und dauert noch bis Donnerstag.


PAP/jc