Die oppositionelle PiS-Partei erwarte, dass Außenminister Radosław Sikorski am Dienstag bei seinem geplanten Treffen mit seiner deutschen Amtskollegin, Annalena Baerbock, das Thema der Kriegsreparationen anspreche, sagte der konservative Abgeordnete und ehemalige stellvertretende Außenminister, Arkadiusz Mularczyk, am Montag.
„In der vergangenen Legislaturperiode hat der Sejm fast einstimmig eine Resolution verabschiedet, in der er Deutschland aufforderte, den historischen, politischen, wirtschaftlichen und finanziellen Schaden, den der deutsche Staat Polen zugefügt hat, wieder gutzumachen", sagte er. Mularczyk appellierte an Sikorski, „die Frage der Reparationen bei Treffen im deutschen Außenministerium mutig anzusprechen. „Dies liegt im nationalen Interesse Polens", betonte er.
Im Jahr 2022 legte die von der konservativen PiS-Partei dominierte polnische Regierung einen umfassenden Bericht über die von Polen während des Zweiten Weltkriegs erlittenen materiellen Verluste vor. Entschieden wurde, von Deutschland Reparationszahlungen in Höhe von 1,3 Billionen Euro zu fordern. Deutschland hält die Frage der Reparationen jedoch für abgeschlossen. Berlin argumentiert, dass Polen zu Zeiten des Kommunismus auf alle Ansprüche gegenüber Deutschland verzichtet hat. Die PiS-Regierung behauptet, Polen konnte damals keine souveränen Entscheidungen treffen, da es ein kommunistischer Satellit Moskaus war.
Quelle: PAP/ps