Deutsche Redaktion

Polnische Bauern verschütten ukrainisches Getreide auf die Fahrbahn

12.02.2024 11:26
Der Bürgermeister von Lviv, Andrij Sadowyj, bezeichnete die an der Grenze zur Ukraine protestierenden polnischen Bauern, als „prorussische Provokateure“.
Polnische Bauern haben am Sonntag ukrainisches Getreide auf die Fahrbahn vor dem Grenzbergang Dorohusk verschttet.
Polnische Bauern haben am Sonntag ukrainisches Getreide auf die Fahrbahn vor dem Grenzübergang Dorohusk verschüttet. https://t.me/s/andriysadovyi/1959

Polnische Bauern haben am Sonntag ukrainisches Getreide auf die Fahrbahn vor dem Grenzübergang Dorohusk verschüttet. Wie die Sprecherin der regionalen Polizei dem Polnischen Rundfunk sagte, wurden drei ukrainische Lastwagen nach der Abfertigung von polnischen Bauern aufgehalten.

„Sie haben den Transport nicht weiter gelassen, öffneten die Anhänger und verschütteten das Getreide auf die Fahrbahn“, berichtete Ewa Czyż.

Daraufhin hat der Bürgermeister von Lviv, Andrij Sadowyj, die an der Grenze zur Ukraine protestierenden polnischen Bauern, als „prorussische Provokateure“ bezeichnet. Sadowyj zeigte auf seinem Telegarm-Kanal ein Foto, das das verschüttete ukrainische Getreide zeigt. „Nennen wir die Dinge beim Namen. Dieses Foto zeigt ukrainisches Getreide, das von polnischen, aber in Wirklichkeit prorussischen Provokateuren aus den Lastwagen verschüttet wurde. Die Pseudo-Blockade an der Grenze geht weiter“, schrieb der Bürgermeister.


Seit Monaten protestieren polnische Bauern gegen den Zustrom von Waren aus der Ukraine und betonen die sinkende Rentabilität der Produktion. Seit Monaten protestieren polnische Bauern gegen den Zustrom von Waren aus der Ukraine und betonen die sinkende Rentabilität der Produktion.

„Die Ukrainer vergießen buchstäblich Blut auf den Feldern, auf denen dieses Getreide geboren wird. Weizen auf einem Feld zu ernten, das Krieg gesehen hat, ist wie die Arbeit eines Pioniers. Solche Handlungen (der Polen) sind Kleinigkeit und Schande“, urteilte der Beamte.

Hintergrund des Protests ist der seit zwei Jahren anhaltende Ärger über die unkontrollierte Einfuhr ukrainischer Agrargüter, die den polnischen Markt erheblich belastet. Die Forderungen der Landwirte umfassen nicht nur eine konsequente Anpassung der Importe an europäische Standards, sondern auch eine grundlegende Überarbeitung der Europäischen Agrarpolitik. Diese wird von den Landwirten als überbürokratisiert wahrgenommen, was die Pflanzen- und Tierproduktion einschränkt und zu wenig Rücksicht auf die landwirtschaftlichen Besonderheiten in den verschiedenen Regionen der EU nimmt.


Quelle: IAR/jc